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Himmelsreisebücher aus der Entstehungszeit des AT und NT

Das 1. Buch Henoch

Die Baruch-Apokalypse

Testament der Patriarchen

Himmelfahrt des Mose

Himmelfahrt des Jesaja


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Himmelsreisebücher aus der Entstehungszeit des AT und NT 

1. Der zweite Teil. 37-71: Das messiologische Buch.

Die Bilderreden.

37: Einleitungsrede.

  1. Das Gesicht, das schaute, das zweite Gesicht der Weisheit, das schaute Henoch, der Sohn Jareds, des Sohnes Mahalalels, des Sohnes Kainans, des Sohnes Enos', des Sohnes Seths,des Sohnes Adams.
  2. Dies aber ist der Anfang der Weisheitsreden, die ich die Stimme erhebend den Bewohnern des Festlandes mitteilen underzählen will. Hört, ihr Urväter, und vernehmt, ihr Nachkommen, die heiligen Reden, die ich vor demHerrn der Geister vortragen werde.
  3. Es wäre besser, [Sie nur] den Urvätern zu erzählen; aber auch den Nachkommen wollen wir die wahre Weisheit nichtvorenthalten.
  4. Bis jetzt ist niemals von dem Herrn der Geister solche Weisheit [einem Menschen] verliehen worden, wie ich Sie nach meiner Einsicht [und] nach dem Wohlgefallen des Herrn der Geister empfangen habe, von dem mir das Los desewigen Lebens beschieden worden ist.
  5. Drei Bilderreden wurden mirzuteil, und ich habe meine Stimme erhoben sie den Bewohnern des Festlandes zu erzählen.

38 - 44: Die erste Bilderrede. Das zukünftige Gottesreich.
Die Wohnstätten der Seligen Gerechten. Tätigkeiten und Seligkeiten der Engelwelt.

  1. Die erste Bilderrede. Wann die Gemeinde der Gerechten sichtbar werden wird, und die Sünder für ihre Sünden gestraft und von derOberfläche des Festlandes vertrieben werden,
  2. und wann der Gerechte vor den auserwählten Gerechten erscheinen wird, deren Werke von dem Herrn der Geister aufbewahrt sind, und das Licht den auf dem Festlande wohnenden auserwählten Gerechten leuchten wird, wo wird dann die Wohnung der Sünder und wo die Ruhestätte derer sein, die den Herrn der Geister verleugnet haben? Es wäre ihnen besser,Sie wären nie geboren worden.
  3. Wenn die Geheimnisse derGerechten offenbar werden, dann werden die Sünder gestraft und die Bösen vor den auserwähltenGerechten hinweg getrieben werden.
  4. Von nun an werden die, welche die Erde besitzen, nicht mehr mächtig, noch erhaben sein und Sie werden das Antlitz der Heiligen nicht anzuschauen vermögen, wenn der Herr der Geister sein Licht auf das Angesicht der Heiligen und auserwählten Gerechten strahlenläßt.
  5. DieKönige und Machthaber werden in jener Zeit vernichtet und in die Hand derGerechten und Heiligen übergeben werden.
  6. Von da an wird keiner [von den Bösen] bei dem Herrn der Geister um Gnade bitten [können], wenn ihr Leben zu Ende ist.

39

  1. In diesen Tagen werden etliche von den auserwählten und heiligen Kindern der hohen Himmel herabsteigen, und ihr Same wird sich mit denMenschenkindern vereinigen.
  2. In jenen Tagen empfing Henoch Schriften des Eifers und Zorns und Schriften der Unruhe und Bestürzung. "Barmherzigkeitwird ihnen nicht zuteil werden," sprach der Herr der Geister.
  3. Injener Zeit rafften mich eine Wolke und ein Wirbelwind von der Erde hinweg und setztenmich an dem Ende der Himmel nieder.
  4. Hier schaute ich ein anderes Gesicht: Die Wohnungen der Gerechten und die Lagerstätten der Heiligen.
  5. Hier schauten meineAugen ihre Wohnungen bei den Engeln und ihre Lagerstätten bei den Heiligen; Sie baten, legten Fürsprache ein und beteten für die Menschenkinder. Gerechtigkeit floß wie Wasser vor ihnen, und Barmherzigkeit wie Tau auf der Erde: also ist esunter ihnen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
  6. An jenem Orte schauten meine Augen den Auserwählten der Gerechtigkeit und der Treue; Gerechtigkeit wird in seinen Tagen walten und unzählige auserwählte Gerechte werdenfür immer vor ihm sein.
  7. Ichsah seine Wohnung unter den Fittichen des Herrn der Geister. Alle Gerechten und Auserwählten vor ihm glänzen wie Feuerschein; ihr Mund ist voll von Segensworten, ihre Lippen preisen den Namen des Herrn der Geister, undGerechtigkeit hört nimmer vor ihm auf.
  8. Hierwünschte ich zu wohnen, und meine Seele hatte verlangen nach jener Wohnung. Hier ist mein Erbteil schon früher gewesen, denn also ist es vor dem Herrn der Geister über mich beschlossen worden.
  9. In jenen Tagen lobte und erhob ich den Namen des Herrn der Geister mit Segen[sworten] und Lob[liedern], wenn er das Segnen und Rühmen nach demWohlgefallen des Herrn der Geister für mich bestimmt hat.
  10. Geraume Zeit betrachteten meine Augen jenen Ort, und ich segnete und erhob ihn, indem ich sagte: "Gesegnet und gepriesen sei er von Anfang und bis in Ewigkeit!
  11. Vor ihm gibt es kein Aufhören. Er weiß, was die Welt ist, bevor sie geschaffenwurde, und was sein wird von Geschlecht zu Geschlecht.
  12. Dich preisen die nie Schlafenden; sie stehen vor deiner Herrlichkeit, preisen, rühmen und erheben dich, indem sie sprechen: "Heilig, heilig, heilig ist der Herr derGeister; er erfüllt die Erde mit Geistern."
  13. Hier sahen meine Augen, [wie] alle die nie Schlafenden vor ihm stehen, preisen und sprechen: "GepriesenGeist du und gesegnet sei der Name des Herrn bis in alle Ewigkeit!
  14. Da verwandelte sich mein Angesicht, bis ich nicht mehr zu sehen vermochte.

40: Die vier Angesichtsengel

  1. Darnach sah ich tausendmal Tausende und zehntausend mal Zehntausende, eine unzählige und unberechenbare Menge, vor dem Herrn derGeister stehen.
  2. Ich sah und erblickte zu den vier Seiten des Herrn der Geister vier Gesichter, die von den nie Schlafendend verschieden sind. Ich erfuhr ihre Namen; denn der Engel, der mit mir ging, teilte mir ihre Namen mitund zeigte mir alle verborgenen Dinge.
  3. Ich hörte die Stimme jener vierAngesicht[sengel], wie sie vor dem Herrn der Herrlichkeit lobsangen.
  4. Die erste Stimme preist den Herrn der Geister immerdar.
  5. Die zweite Stimme hörte ich preisen den Auserwählten und die Auserwählten, die bei dem Herrn der Geisteraufbewahrt sind.
  6. Die dritte Stimme hörte ich Bitten und beten für die Bewohner des Festlandes und Fürbitte einlegen im Namen des Herrn derGeister.
  7. Die vierte Stimme hörte ich, wie sie die Satanel abwehrte und ihnen nicht gestattete vor den Herrn der Geister zu treten, um die Bewohner des Festlandesanzuklagen.
  8. Darauf fragte ich den Engel des Friedens der mit mir ging [und] mir alles Verborgene zeigte, und ich sagte zu ihm: "Wer sind diese vier Gesichter, die ich gesehen, deren Worte ich gehört und aufgeschriebenhabe?"
  9. Da sagte er zu mir: "Der erste da ist der barmherzige und langmütige Michael; der zweite, der über alle Krankheiten und über alte Wunden der Menschenkinder gesetzt ist, ist Raphael; der dritte, der allen Kräften vorsteht, ist Gabriel, und der vierte, der über die Buße und die Hoffnung derer gesetzt ist, die das ewige Leben ererben, heißt Phanuel."

41

  1. Dies sind die vier Engel des Herrn der Geister, und die vier Stimmen habe ich in jenen Tagen gehört. Darnach sah ich alle Geheimnisse der Himmel, wie das [zukünftige] Reich verteilt wird, und wie die Handlungender Menschen auf der Waage gewogen werden.
  2. Dort sah ich die Wohnungen der [zukünftigen] Auserwählten und die Wohnungen der Heiligen. Dort schauten meine Augen, wie alle Sünder von dort vertrieben werden, die den Namen des Herrn verleugneten, und wie man sie wegschleppt. Sie können dort infolge der Strafe nicht bleiben, die von dem Herrn der Geister ausgeht.

41, astronomische Geheimnisse

  1. Dort sahen meine Augen die Geheimnisse der Blitze und des Donners, die Geheimnisse der Winde wie sie sich verteilen, um über die Erde zu wehen, und die Geheimnisse der Wolken und des Taus. Dort sah ich, von wo sie an jenem Platz ausgehen und [wie] von da aus der Staub der Erdegesättigt wird.
  2. Dort sah ich verschlossene Behälter, aus denen die Winde verteilt werden, den Behälter des Hagels und den Behälter des Nebels, und dessen [des Nebels] Wolkelagert über der Erde seit Ewigkeit.
  3. Ich sah dieBehälter der Sonne und des Mondes, von wo sie ausgehen und wohin sie zurückkehren; [ferner sah ich] ihre herrliche Wiederkehr, wie eins vor dem anderen den vortritt hat, ihre prächtige Bahn, wie sie die Bahn nicht überschreiten, ihrer Bahn nichts hinzufügen, auch nichts davon tun und einander Treue bewahren, an dem Eidschwurhaltend.
  4. Zuerst tritt die Sonne hervor und vollendet ihren Weg nach dem Befehle des Herrnder Geister, und sein Name ist mächtig immerdar.
  5. Darnach [beginnt] der unsichtbare und der sichtbare Weg des Mondes, und er legt den Lauf seines Wegs an jenem Orte bei Tag und bei Nacht zurück. Eins steht dem andern gegen über vor dem Herrn der Geister; sie danken und preisen unaufhörlich, denn für sieist ihr Danken Ruhe.
  6. Denn die Sonne macht viele Wendungen zum Segen oder zum Fluch, und die Wandelbahn des Mondes ist Licht für die Gerechten und Finsternis für die Sünder; dies geschieht im Namen des Herrn, der zwischen dem Licht und der Finsternis eine Trennung schuf, die Geister der Menschen teilte und dieGeister der Gerechten stärkte im Namen seiner Gerechtigkeit.
  7. Denn weder ein Engel noch eine Gewalt vermag es zu hindern, wenn er einen Richter für sie alle bestimmt, und er richtet sie alle vor ihm.

42: Die Wohnstätte der himmlischen Weisheit

  1. Da die Weisheit keinen Platz fand, wo sie wohnen sollte,wurde ihr in den Himmeln eine Wohnung zuteil.
  2. Als die Weisheit kam, um unter den Menschenkindern Wohnung zu machen, und keine Wohnung fand, kehrte die Weisheit an ihren Ort zurück und nahm unter den Engeln ihrenSitz.
  3. Als die Ungerechtigkeit aus ihren Behältern hervortrat, fand sie die, die sie nicht suchte, und ließ sich unter ihnen nieder [so willkommen] wie der Regen in der Wüste und wie der Tau auf durstigem Lande.

43 - 44: Astronomische Geheimnisse

  1. Abermals sah ich Blitze und die Sterne des Himmels, und ich sah, wie er sie alle bei ihren Namen rief, und wie] sie auf ihnhörten.
  2. Ich sah, wie sie mit einer gerechten Wage gewogen wurden nach ihrer Lichtstärke, nach der Weite ihrer Bäume und dem Tag ihres Erscheinens, und wie ihr Umlauf Blitzen erzeugt; [ich sah] ihren Umlauf nach der Zahl der Engel, und[wie] sie sich untereinander Treue bewahren.
  3. Da fragte ich den Engel, der mitmir ging [und] mir das Verborgene zeigte: "Was sind diese?"
  4. Ersagte zu mir: "Ihre sinnbildliche Bedeutung hat dir der Herr der Geister gezeigt. Dies sind die Namen der Heiligen, die auf dem Festlande wohnen und an den Namen des Herrn der Geister immerdar glauben."

44

  1. Noch anderes sah ich in Bezug auf die Blitze, [z. B.] wie einige von Sternen aufsteigen, zu Blitzen werden und ihre [neue] Gestalt nicht aufgeben können.

b) 45 - 57: Die zweite Bilderrede. Das messianische Gericht uud seine Folgen für Gerechte und Ungerechte. Der messianische Richter

  1. Dies ist [die] zweite Bilderrede über die, welche den Namen der Wohnung der Heiligen und [den Namen] des Herrn der Geister leugnen.
  2. Sie werden in den Himmel nicht hinaufsteigen und auf die Erde nicht gelangen. So [beschaffen] wird das Schicksal der Sünder sein, die den Namen des Herrn der Geister leugnen, die darum für den Tag des Leidens und der Trübsal aufbewahrtwerden.
  3. An jenem Tage wird mein Auserwählter auf dem Throne der Herrlichkeit sitzen und unter ihren [der Menschen] Thaten eine Auslese treffen und ihre Wohnungen [werden] zahllos [sein]. Ihr Geist wird in ihrem Inneren erstarken, wenn sie meinen Auserwählten und die sehen, die meinen herrlichen Namen angeflehthaben.
  4. An jenem Tage werde ich in ihrer Mitte meinen Auserwählten wohnen lassen und ich werde den Himmel verwandeln und ihn einem ewigen Segenund Licht machen.
  5. Ich werde die Erde verwandeln, sie zu einem Segenmachen und meine Auserwählten auf ihr wohnen lassen; aber die, welche Sünde undMissethat begehen, sollen sie nicht betreten.
  6. Denn ich habe meineGerechten gesehen und sie mit Heil gefüttert und sie vor mich gestellt; aber für die Sünder steht bei mir das Gericht bevor, um sie von der Oberfläche der Erde zu vertilgen.

46

  1. Ich sah dort den, der ein betagtes Haupt [hat], und sein Haupt [war] weiß wie Wolle; bei ihm [war] ein anderer, dessen Antlitz wie das Aussehen eines Menschen [war], und sein Antlitz [war] voll Anmut gleichwie einesvon den heiligen Engeln.
  2. Ich fragte den Engel, der mit mir ging undmir alle Geheimnisse zeigte, über jenen Menschensohn, wer er sei, woher er stamme, [und]weshalb er mit dem betagten Haupte gehe?
  3. Er antwortete mir und sagte zu mir: "Dies ist der Menschensohn, der die Gerechtigkeit hat, bei dem die Gerechtigkeit wohnt, und der alle Schätze dessen, was verborgen ist, offenbart; denn der Herr der Geister hat ihn auserwählt, und sein Los hat vor dem Herrn der Geister dies durch Rechtschaffenheit in Ewigkeitübertroffen.
  4. DieserMenschensohn, den du gesehen hast, wird die Könige und die Mächtigen von ihren Lagern und die Starken von ihren Thronen sich erheben machen; er wird die Zügel der Starken lösen und die Zähne der Sünderzermalmen.
  5. Er wird die Könige von ihren Thronen und aus ihren Königreichen verstoßen, wenn sie ihn nicht erheben, noch preisen, oder dankbar anerkennen, woher ihnen das Königtum verliehenworden ist.
  6. Er wird das Angesicht der Starken verstoßen, und Schamröte wird sie erfüllen. Finsternis wird ihre Wohnung und Gewürm ihre Lagerstätte sein; sie dürfen nicht hoffen, daß sie sich von ihren Lagerstätten erheben werden,wenn sie den Namen des Herrn der Geister nicht erheben.
  7. Dies sind jene, die die Sterne des Himmels richten und ihre Hände gegen den Höchsten erheben, die Erde niedertreten und auf ihr wohnen, alle, deren Taten Ungerechtigkeit offenbaren, und alle, deren Taten Ungerechtigkeit ist, deren Macht [sich] auf ihren Reichtum [stützt], und deren Glaube sich Göttern zuwendet, die sie mit ihren Händen verfertigt hatten, während sie den Namen des Herrn der Geisterverleugnet haben.
  8. Sie werden aus den Häusern seiner Versammlungen und der Gläubigen vertrieben werden, die da aufbewahrt sind bei dem Namen des Herrn der Geister.

47

  1. In jenen Tagen wird das Gebet der Gerechten und das Blutdes Gerechten vor den Herrn der Geister aufsteigen.
  2. An diesen Tagen werden die Heiligen, die oben in den Himmeln wohnen, einstimmig fürbitten, beten, loben, danken und preisen den Namen des Herrn der Geister wegen des Bluts der Gerechten und [wegen] des Gebets der Gerechten, daß es vor dem Herrn der Geister nicht vergeblich sein möge, daß das Gericht für sie vollzogen, und derVerzug [desselben] für sie nicht ewig dauere.
  3. In jenen Tagen sah ich, wie sich der Betagte auf den Thron seiner Herrlichkeit setzte, und die Bücher der Lebendigen vor ihm aufgeschlagen wurden, und sein ganzes Heer, das oben in denHimmeln und um ihn herum ist, vor ihm stand.
  4. Die Herzen der Heiligen waren von Freude erfüllt, weil die Zahl der Gerechtigkeit nahe, das Gebet der Gerechten erhört, und das Blut des Gerechten vor dem Herrn der Geister gerächt war.

48

  1. An jenem Orte sah ich einen Brunnen der Gerechtigkeit, der unerschöpflich war. Rings umgaben ihn viele Brunnen der Weisheit; alle Durstigen tranken daraus und wurden voll von Weisheit, und sie hatten ihreWohnungen bei den Gerechten, Heiligen und Auserwählten.
  2. Zu jener Stunde wurde jener Menschensohn bei dem Herrn der Geister und sein Name vor dem Betagtengenannt.
  3. Bevor die Sonne und die [Tierkreis-]Zeichen geschaffen, [und] bevor die Sterne des Himmels gemacht wurden, wurde sein Name vor dem Herrn derGeister genannt.
  4. Er wird ein Stab für die Gerechten und Heiligen sein, damit sie sich auf ihn stützen und nicht fallen; er wird das Licht der Völker und dieHoffnung derer sein, die in ihrem Herzen betrübt sind.
  5. Alle, die auf dem Festlande wohnen, werden vor ihm niederfallen und anbeten und preisen, lobenund lobsingen dem Namen des Herrn der Geister.
  6. Zu diesem Zwecke war er auserwählt und verborgen vor ihm [Gott], bevor die Welt geschaffen wurde, und[er wird] bis in Ewigkeit vor ihm [sein].
  7. Die Weisheit des Herrrn der Geister hat ihn den Heiligen und Gerechten geoffenbart; denn er bewahrt das Los der Gerechten, wenn sie diese Welt der Ungerechtigkeit gehaßt und verachtet und alle ihre Taten und Wege im Namen des Herrn der Geister gehaßt hatten; denn in seinem Namen werden sie gerettet, und er ist der Rächer ihresLebens.
  8. In jenen Tagen werden die Könige der Erde und die Starken, die das Festland besitzen, wegen der Taten ihrer Hände niedergeschlagenen Antlitzes sein; dennam Tage ihrer Angst und Not werden sie ihre Seele nicht retten.
  9. Ich werde sie in die Hände meiner Auserwählten übergeben; wie Stroh im Feuer und wie Blei im Wasser, so werden sie vor dem Angesichte der Gerechten brennen und vor dem Angesichten der Heiligen untersinken, so daß keine Spur von ihnen gefundenwerden wird.
  10. Am Tage ihrer Not wird Ruhe auf Erden werden; sie werden vor ihm niederfallen und nicht mehr aufstehen. Niemand wird da sein, der sie in seine Hände nähme und aufrichtete, wenn sie den Herrn der Geister und seinen Gesalbten verleugnet hatten. Der Name des Herrn der Geister sei gepriesen!

49

  1. Denn Weisheit ist wie Wasser ausgegossen, und Herrlichkeithört nimmer vor ihm auf von Ewigkeit zu Ewigkeit.
  2. Denn er ist mächtig über alle Geheimnisse der Gerechtigkeit, und Ungerechtigkeit wird wie ein Schatten vergehen und keine Dauer haben. Denn der Auserwählte steht vor dem Herrn der Geister, und seine Herrlichkeit ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und seine Machtvon Geschlecht zu Geschlecht.
  3. In ihm wohnt der Geist der Weisheit und der Geist dessen, der Einsicht gibt, und der Geist der Lehre und Kraft und derGeist derer, die in Gerechtigkeit entschlafen sind.
  4. Er wird die verborgenen Dinge richten, und niemand wird eine nichtige Rede vor ihm führen können; denn auserwählt ist er vor dem Herrn der Geister nach seinem Wohlgefallen.

50

  1. In jenen Tagen wird eine Umwandlung für die Heiligen und Auserwählten stattfinden; das Tageslicht wird über ihnen wohnen, undHerrlichkeit und Ehre werden sich den Heiligen zukehren.
  2. Am Tage der Not wird sich das Unheil über den Sündern sammeln, und die Gerechten werden siegreich sein im Namen des Herrn der Geister, und er wird es die anderen sehen lassen, damit sie übel tun und von dem Tun ihrer Händeablassen.
  3. Sie werden keine Ehre vor dem Herrn der Geister erlangen, jedoch durch seinen Namen gerettet werden. Und der Herr der Geister wird sich ihrer erbarmen, denn seineBarmherzigkeit ist groß.
  4. Er ist gerettet in seinem Gericht,und vor seiner Herrlichkeit und in seinem Gerichte wird keine Ungerechtigkeit Bestand haben:Wer [aber] keine Busse vor ihm tut, der wird untergehen.
  5. "Von nun an aber will ich mich ihrer nicht [mehr] erbarmen," spricht der Herr der Geister.

51: Die Totenauferstehung.

  1. An jenen Tagen wird die Erde die, welche in ihr angesammelt sind, umgeben und auch, die Scheol wird wiedergeben, was sie empfangen hat unddie Hölle wird, was sie schuldet, herausgeben.
  2. Er wird die Gerechten und Heiligen unter ihnen auswählen, denn der Tag ihrerErlösung ist nahe bei.
  3. Der Auserwählte wird in jenen Tagen auf meinem Throne sitzen und alle Geheimnisse der Weisheit werden aus den Gedanken seines Mundes hervor kommen, denn der Herrder Geister hat er ihm verliehen und hat ihn verherrlicht.
  4. An jenen Tagen werden die Tiere wie Widder springen und die Hügel wie Lämmer hüpfen, die mit Milch gesättigt sind. Alle werden Engel im Himmel werden.
  5. Ihr Antlitz wird vor Freude leuchten, wenn in jenen Tagen der Auserwählte sich erhoben hat, die Erde wird sich freuen, die Gerechten werden auf ihr wohnen und die Auserwählten werden auf ihr gehen und wandeln.

52

  1. Nach jenen Tagen, an jenem Orte, wo ich alle Gesichte über das verborgene gesehen hatte - ich war nämlich durch einen Wirbelwind entrücktund nach Westen geführt worden -,
  2. dort sahen meine Augen alle die verborgenen Dinge des Himmels, die da geschehen sollen auf der Erde: einen eisernen Berg, einen von Kupfer, einen von Silber, einen von Gold, einen von weichem Metallund einen von Blei.
  3. Da fragte ich den Engel, der mit mir ging, indem ich sagte: "Was sind das für Dinge, die ich im Verborgenen gesehen habe?"
  4. Er sprach zu mir: "Alles dies, was du gesehen hast, dient [dem Erweis] der Herrschaft seines Gesalbten, damit er mächtig und stark auf Erden sei."
  5. Jener Engel des Friedens antwortete mir, indem er sprach "Warte ein wenig, und alles verborgene, was der Herr der Geister gepflanzt hat, wird dir geoffenbart werden.
  6. Jene Berge, die deine Augen gesehen haben: der Berg von Eisen, der von Kupfer, der von Silber, der von Gold, der von weichem Metall und der von Blei, sie alle werden vor dem Auserwählten wie Wachs vor dem Feuer sein und wie Wasser, das von oben her über jene Berge herabfließt, sie werden schwach vor seinen Füßen sein.
  7. In jenen Tagen wird keiner sich retten, weder mit Gold noch mit Silber noch wird einer entfliehen können.
  8. Es wird kein Eisen für den Krieg geben noch ein[en] Kleid[erstoff zur Anfertigung] für einen Brustpanzer. Erz wird nichts nütze sein, noch Zinn etwas frommen oder geschätzt sein, und Blei wird nicht begehrt werden.
  9. Alle diese Dinge werden vernichtet und von der Oberfläche der Erde vertilgt werden, wenn der Auserwählte vor dem Angesichte des Herrn der Geister erscheint."

53

  1. Dort schauten meine Augen ein tiefes Thal mit offenem Schlund, und alle, welche auf dem Festlande, dem Meer und den Inseln wohnen, werden ihm Gaben, Geschenke und Huldigungszeichen herbei bringen, aber jenesTal wird [davon] nicht voll werden.
  2. Sie begehen Verbrechen mit ihren Händen und allen Erwerb [der Gerechten] verschlingen die Sünder verbrecherischerweise, und so werden die Sünder vor dem Angesichte des Herrn der Geister umkommen und von der Oberfläche seiner Erde beständig in alle Ewigkeit fortgejagt werden.
  3. Denn ich habe gesehen, wie die Plagengel sich [dort] aufhielten und alle[rlei Marter-]Werkzeuge dem Satan zurechtmachten.
  4. Da fragte ich den Engel des Friedens, der mit mir ging: "Für wen bereiten sie jene Marterwerkzeuge?"
  5. Er sagte zu mir: "Jene sind für dieKönige und die Mächtigen der Erde, daß sie damit vernichtetwerden.
  6. Darnach wird der Gerechte und Auserwählte das Haus seiner Versammlung erscheinen lassen; von nun an wird sie nicht mehr gehindert werden im Namen des Herrn der Geister.
  7. Diese Berge aber werden nicht [so] feststehen wie die Erde vor seiner Gerechtigkeit, und die Hügel werden wie eine Wasserquelle sein, und die Gerechten werden vor der Bedrückung der Sünder Ruhe haben.

54

  1. Ich blickte auf und wandte mich einem anderen Teile der Erde zu. Dort sah ich ein tiefes Thal mit loderndem Feuer.
  2. Sie brachten die Könige und Mächtigen und warfen sie in dieses tiefeTal.
  3. Dort sahen meineAugen, wie sie [als Marter-] Werkzeuge für sie eiserne Ketten von unermeßlichem Gewichte machten.
  4. Ich fragte den Engel des Friedens, der mit mir ging, indem ich sagte: "Für wen werden diese [Marter-] Werkzeuge bereitet?"
  5. Ersagte zu mir: "Diese werden für die Scharen des Asasel zubereitet, um sie zu ergreifen und in den Abgrund der vollkommenen Verdammnis zu werfen; mit rauhen Steinen werden Sie ihre Kinnbacken bedecken, so wie der Herr der Geister befohlen hat.
  6. Michael, Gabriel, Raphael und Phanuel werden sie an jenem großen Tage packen [und] an jenem Tag in den brennenden Feuerofen werfen, damit der Herr der Geister Rache nehme für ihre Ungerechtigkeit, dafür, daß sie dem Satan untertan wurden und die Erdenbewohner verführten."

54, 2: Die Sintflut

  1. In jenen Tagen wird das Strafgericht des Herrn der Geister anheben und alle Behälter der Wasser, welche oberhalb des Himmels sind, außerdem die Brunnen, die sich unterhalb der Himmel und unterhalb der Erde befinden, werden geöffnet werden.
  2. Alle Wasser werden sich mit den Wassern oberhalb der Himmel mischen; das Wasser oberhalb der Himmel aber ist das männliche, und das unterirdische Wasser ist das weibliche.
  3. Alle Bewohner des Festlandes und unter den Enden des Himmels werden vernichtet werden.
  4. Dadurch werden sie ihr Unrecht erkennen, das sie auf Erden verübt haben, und durch dasselbe zugrunde gehen.
  5. Darnach empfand der Betagte Reue und sagte: "Vergeblich habe ich alle Bewohner des Festlandes verderbt."
  6. Da schwur er bei seinem großen Namen: "Von nun an will ich nicht [mehr] also allen Bewohnern des Festlandes tun, und ich will ein Zeichen an die Himmel setzen; es soll zwischen mir und ihnen ein Unterpfand der Treue bis in Ewigkeit sein, so lange als der Himmel über der Erde [ruht]."
  7. "Dann geschieht es auf meinen Befehl, wenn ich wünsche, daß sie durch die Hand der Engel gepackt werden am Tage der Trübsal und des Leidens, infolge dieses meines Zorns und Strafgerichts, so wird mein Zorn und Strafgericht über ihnen bleiben," spricht Gott, der Herr der Geister. 4
  8. "Ihr Könige und Mächtigen, die ihr auf dem Festlande wohnen werdet, ihr sollt meinen Auserwählten sehen, wenn er auf dem Throne meiner Herrlichkeit sitzen und den Asasel, seine ganze Genossenschaft und alle seine Scharen im Namen des Herrn der Geister richten wird."

56: Der letzte Ansturm der Heiden gegen Jerusalem

  1. Ich sah dort Scharen von Strafengeln einhergehen und Peitschen und Ketten von Eisen und Erz halten.
  2. Ich fragte den Engel des Friedens, der mit mir ging, indem ich sagte: "Zu wem gehen diese, die da Peitschen tragen?"
  3. Er sagte zu mir: "Ein jeder [geht] zu seinen Auserwählten und Geliebten, damit sie in den tiefsten Abgrund des Tals geworfen werden.
  4. Dann wird sich jenes Tal von ihren Auserwählten und Geliebten füllen; der Tag ihres Lebens wird vollendet sein, und der Tag ihrer Verführung von nun an nicht mehr gezählt werden.
  5. In jenen Tagen werden die Engel sich versammeln und sich nach Osten hin zu den Parthern und Medern wenden, um ihre Könige anzureizen, daß ein Geist der Unruhe über sie kommt, und sie von ihren Thronen aufjagen, daß sie wie Löwen von ihren Lagern und wie hungrige Wölfe unter ihre Herde hervor brechen.
  6. Sie werden herausziehen und das Land seinerAuserwählten betreten, und das Land seiner Auserwählten wird vor ihnen wie eine Dreschtenne und ein [festgetretener] Pfad sein.
  7. Aber die Stadt meiner Gerechten wird ein Hindernis für ihre Rosse sein; sie werden untereinander das Morden beginnen, und ihre Rechte wird gegen sie selbst erstarken. Ein Mann wird nicht seinen Bruder, noch der Sohn seinen Vater oder seine Mutter kennen, bis ihre Leichen durch ihr Morden unzählbar geworden sind, und ihr Strafgericht wird nichtv ergeblich sein.
  8. In jenen Tagen wird die Scheol ihren Rachen aufsperren; sie werden hinabsinken und ihr Untergang wird zu Ende sein. Die Scheol wird die Sünder vor dem Angesichte der Auserwählten verschlingen.

57: Die Heimkehr der jüdischen Diaspora

  1. Danach sah ich wiederum eine Schar von Wagen, in denen Menschen fuhren, und sie kamen auf Windesflügeln von Osten und Westen zum Süden.
  2. Man hörte das Gelärm ihrer Wagen, und als dieses Getümmel entstand, da bemerkten es die Heiligen vom Himmel her, und die Grundpfeiler der Erde wurden von ihrem Platze bewegt, und man hörte [das Gelärm] von einem Ende des Himmels zu dem andern einen [ganzen] Tag hindurch.
  3. Sie werden alle nieder fallen und den Herrn der Geister anbeten. Dies ist das Ende der zweiten Bilderrede.

            58-69: Die dritte Bilderrede. Das Endgericht des Menschensohns über alle Geschöpfe, besonders aber über die Großen der Erde; die Seligkeiten der auserwählten Gerechten.

  1. Da fing ich an, die dritte Bilderrede über die auserwählten Gerechten zu reden.
  2. Selig seid ihr Gerechten und Auserwählten, denn herrlich wird euer Los sein!
  3. Die Gerechten werden im Lichte der Sonne und die Auserwählten im Lichte des ewigen Lebens sein; ihre Lebenstage haben kein Ende, und die Tage der Heiligen sind unzählig.
  4. Sie werden das Licht suchen und Gerechtigkeit bei dem Herrn der Geister finden; die Gerechten werden im Namen des Herrn der Welt Frieden haben.
  5. Darnach wird zu den Heiligen gesagt werden, daß sie im Himmel die Geheimnisse der Gerechtigkeit, das Los des Glaubens, suchen sollen; denn es ist wie Sonnenschein auf dem Festlande hellgeworden, und die Finsternis ist gewichen.
  6. Unaufhörlich wird das Licht sein, und unzählbar werden die Tage sein, in die sie kommen, denn die frühere Finsternis wird vernichtet, und das Licht wird vor dem Herrn der Geister kräftig sein, und das Licht der Rechtschaffenheit wird für immer vor dem Herrn der Geister kräftig [leuchten].

59 Die Wirkungsweise von Blitz und Donner

  1. In jenen Tagen sahen meine Augen die Geheimnisse der Blitze und der Lichter und ihr Gesetz. Sie blitzen zum Segen oder zum Fluch, wie der Herr der Geister will.
  2. Dort sah ich die Geheimnisse des Donners und wie, wenn er oben im Himmel ertönt, der Schall davon [unten] gehört wird. Sie ließen mich die Wohnstätten des Festlandes sehen und den Schall des Donners, wie er zum Heil und Segen oder zum Fluche vor dem Herrn der Geister [dient].
  3. Darnach wurden mir alle Geheimnisse der Lichter und Blitze gezeigt, wie sie zum Segen blitzen und zur Sättigung der Erde.

60: Das Sintflutgericht

  1. Im Jahre 500, im 7. Monat, im 14. des Monats im Leben Noahs. In jener Bilderrede sah ich, wie der Himmel der Himmel gewaltig erbebte, und das Heer des Höchsten, die Engel, tausend mal Tausende und zehntausend malZehntausende in große Aufregung kamen.
  2. Der Betagte saß auf dem Throne seiner Herrlichkeit, während die Engel und die Gerechten um ihn herumstanden.
  3. Da erfaßte mich ein gewaltiges Zittern. Furcht ergriff mich, meine Hüfte krümmte und löste sich, mein ganzes Ich schmolz dahin, und ich fiel auf mein Angesicht.
  4. Da sandte Michael einen anderen Engel von den Heiligen und er richtete mich auf. Als er mich aufgerichtet hatte, kehrte mein Geist zurück; denn ich war nicht imstande gewesen, den Anblick jenes [Engel=]Heeres, die Erschütterung unddas Erdeben des Himmels auszuhalten.
  5. Da sagte Michael zu mir: "Was für ein Anblick hat dich so verwirrt? Bis heute dauerte der Tag seiner Barmherzigkeit, und war er barmherzig und langmütig gegen die Bewohner des Festlandes.
  6. Aber wenn der Tag der Gewalt, der Strafe und des Gerichts kommt, den der Herr der Geister denen bereitet hat, die das Gesetz der Gerechtigkeit beugen(?), das gerechte Gericht leugnen und seinen Namen mißbrauchen, so ist jener Tag zubereitet fiir die Auserwählten, aber für die Sünder als [ein Tag der] Heimsuchung.
  7. An jenem Tage werden zwei Ungeheuer verteilt werden: ein weibliches namens Leviathan, um in der Tiefe des Meeres über den Quellen der Wasser zu wohnen;
  8. das männliche aber heißt Behemoth, das mit seiner Brust(?) eine unübersehbare Wüste, namens Dendain einnimmt, im Osten des Gartens, wo die Auserwählten und Gerechten wohnen, wohin mein Großvater aufgenommen wurde, der siebente von Adam her, dem ersten Menschen, den der Herr der Geister geschaffen hatte.
  9. Ich bat jenen anderen Engel, mir die Macht jener Ungeheuer zu zeigen, wie sie an einem Tage geschieden, das eine in die Tiefe des Meeres und das andere auf das öde Festland versetzt wurden.
  10. Er sprach zu mir: "Du Menschensohn willst hier wissen, was verborgen ist."
  11. Da sprachzu mir der andere Engel, der mit mir ging und mir zeigte, was verborgen ist, das Erste und das Letzte, im Himmel, in der Hölle, unter der Erde, in der Tiefe, an den Enden des Himmels, auf dem Grunde des Himmels und in den Bebottern der Winde;
  12. und wie Geister verteilt sind, wie man wägt und berechnet die Quellen und die Winde, ein jedes, was nach der Kraft des Geistes, die Kraft des Mondlichtes und wie es eine Kraft der Gerechtigkeit(?) [ist], und die Abteilungen der Sterne nach ihren Namen und alle Abteilungen, die gemacht werden,
  13. und die Donnerschläge nach ihren Orten, wohin sie fallen und alle Abteilungen, die unter den Blitzen gemacht werden, damit es blitze, und ihre Scharen, damit sie sogleich gehorchen.
  14. Wenn der Donner hat feste Regeln(?) für die Dauer des Schalls, die ihm bestimmt ist. Donner und Blitz sind niemals getrennt; durch den Geist [getrieben] fahren beide hin und trennen sich nicht.
  15. Denn wenn der Blitz blitzt, läßt der Donner seineStimme erschallen; während des Schlags macht der Geist seine Anordnungen(?) und teilt [die Zeit in] gleich[e Teile] unter ihnen.; denn der Vorrat ihrer Schläge ist [so zahlreich] wie der Sand, und ein jeder von ihnen wird bei seinem Schlage mit einem Zügel gehalten, und sie werden durch die Kraft des Geistes umgewendet und ebenso fortgestoßen, je nach der Menge(?) der Erdgebiete.
  16. Der Geist des Meeres ist männlich und stark; gemäß der Macht seiner Stärke zieht er es mit einem Zaum zurück, und ebenso wird es fort gestoßen und unter alle Berge(?) der Erde verstreut.
  17. Der Geist des Reifs ist ein besonderer Engel, und der Geist des Hagels ist ein guter Engel.
  18. Den Geist des Schnees hat er wegen seiner Stärke entlassen(?), und [d]er [Schnee] besitzt einen besonderen Geist; was daraus hervorgeht, ist wie Rauch und heißt Frost.
  19. Der Geist des Nebels ist nicht mit ihnen [Schnee, Reif und Frost] in ihren Behältern vereinigt, sondern hat einen besonderen Behälter. Denn er tritt auf am frühen Morgen(?), bei Licht und Finsternis, im Winter und Sommer; sein Behälter ist das Licht, und er [der Geist?] ist sein Engel.
  20. Der Geist des Taus hat an den Enden des Himmels seine Wohnung, die mit den Behältern des Segens zusammenhängt. Er tritt im Winter und Sommer auf, und seine Wolken und die des Nebels stehen im Zusammenhang; einer gibt dem anderen [Kraft].
  21. Wenn sich der Geist des Segens aus einem Behälter herausbewegt, kommen die Engel und öffnen den Behälter und lassen ihn heraus, [ebenso] wenn er über das Festland hin zerstreut wird und so oft er sich mit dem Wasser auf der Erde verbindet.
  22. Denn die Wasser sind für die Erdenbewohner da; denn der Höchste, der im Himmel ist, hat sie zur Ernährung für das Festland bestimmt. Deshalb ist für den Segen ein Maß vorhanden, und die Engel nehmen ihn [es?] in Empfang.
  23. Alle diese Dinge sah ich bis zu dem Garten der Gerechten.
  24. Da sprach der Engel des Friedens, der bei mir war, zu mir: "Diese zwei Ungeheuer sind gemäß der Größe Gottes dazu da, verspeißt zu werden,... (?) damit das Strafgericht Gottes nicht umsonst sei, und Söhne werden mit ihren Müttern und Kinder mit ihren Vätern getötet werden.
  25. Wenn das Strafgericht desHerrn der Geister über ihnen ruhen wird, wird es ruhen, damit das Strafgericht des Herrn der Geister nicht vergeblich über jene komme(?). Darnach wird das Gericht nach seiner Barmherzigkeit und Geduld stattfinden.

61

  1. Ich sah, wie in jenen Tagen jenen Engeln lange Schnüre gegeben wurden, und sie nahmen sich Flügel, flogen und wandten sich nach Norden zu.
  2. Ich fragte den Engel, indem ich sagte: "Warum haben jene langeSchnüre genommen und sind weggegangen? " Er sprach zu mir: "Sie sind weggegangen, um zu messen."
  3. Der Engel, der mit mir ging, sagte zu mir: "Diese bringen für die Gerechten die Maße der Gerechten und die Schnüre der Gerechten, damit sie sich für immer und ewig auf den Namen des Herrn der Geister stützen.
  4. Die Auserwählten werden anfangen, bei den Auserwählten zu wohnen, und dies sind die Maße, die dem Glauben gegeben werden und das Wort der Gerechtigkeit festigen.
  5. Diese Maße werden alle Geheimnisse [in] der Tiefe der Erde offenbaren und die, welche in der Wüste umgekommen sind, oder von den Fischen des Meeres und von den Tieren verschlungen wurden, damit sie wieder kehren und sich auf den Tag des Auserwählten stützen; denn keiner wird vor dem Herrn der Geister umkommen und keiner wird umkommen können.
  6. Alle oben im Himmel befindlichen Kräfte erhielten einen Befehl und eine Stimme und ein Licht, dem Feuer gleich.
  7. Sie priesen jenen [den Messias] einstimmig, erhoben und lobten ihn mit Weisheit und zeigten sich selbst weise in der Rede und im Geiste des Lebens (?).
  8. Der Herr der Geister setzte denAuserwählten auf den Thron seiner Herrlichkeit, und er wird alle Werke der Heiligen oben in den Himmeln richten und mit der Wage ihre Thaten wägen.
  9. Wenn er sein Angesicht erheben wird, um ihre verborgenen Wege nach dem Worte des Namens des Herrn der Geister und ihren Pfad nach dem Wege des gerechten Gerichts des Herrn der Geister,  zu richten, dann werden alle mit einer Stimme reden, preisen, erheben und loben den Namen des Herrn der Geister.
  10. Er wird rufen das ganze Heer der Himmel, alle Heiligen in der Höhe, das Heer Gottes, die Cherubim, Seraphim und Ophanim, alle Engel der Gewalt, alle Engel der Herrschaften, die Auserwählten und die anderen Mächte, die auf dem Festlande [und] über dem Wasser sind.
  11. Und sie werden an jenem Tage mit einer Stimme anheben, preisen, rühmen, loben und erheben im Geiste des Glaubens, der Weisheit, der Geduld, der Barmherzigkeit, des Rechts, des Friedens und der Güte, und alle werden mit  e i n er  Stimme sprechen: "Preis ihm, und der Name des Herrn der Geister werde bis in alle Ewigkeit gepriesen!"
  12. Alle die oben im Himmel nicht schlafen, werden ihn preisen, alle Heiligen, die im Himmel sind, werden ihn preisen, ebenso alle Auserwählten, die in dem Garten des Lebens wohnen, jeder Geist des Lichts, der imstande ist, zu preisen, zu rühmen, erheben und zu heiligen deinen gepriesenen Namen, und alles Fleisch, das über die afúen deinen Namen preisen und rühmen wird in Ewigkeit. Ja denn groß ist die Barmherzigkeit des Herrn der Geister, und er ist langmütig; alle seine Werke und alles Umfang seiner Werke: hat er den Gerechten und Auserwählten geoffenbart im Namen des Herrn der Geister.

62

  1. Also befahl der Herr den Königen, den Mächtigen, den Hohen und denen, die die Erde bewohnen und sprach: "Öffnet eure Augen und erhebt eure Hörner, wenn ihr imstande seid, den Auserwählten zu erkennen.
  2. Der Herr der Geister setzte ihn auf den Thron seiner Herrlichkeit. Der Geist der Gerechtigkeit war über ihn ausgegossen; die Rede seines Mundes tötete alle Sünder, und alle Ungerechten wurden vor seinem Angesichte vernichtet.
  3. Alle Könige, Mächtige, Hohe und die, welche das Festland besitzen, werden sich an jenem Tage erheben, ihn sehen und erkennen, wie er auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzt, und gerecht wird vor ihm gerichtet, und kein Lügenwort vor ihm gesprochen.
  4. Da wird Schmerz über sie kommen, wie [über] ein Weih das in [Gedurts-]Wehen ist, und dem das Gebären schwer wird, wenn sein Sohn in den Muttermund tritt, und das Schmerzen beim Gebären hat.
  5. Ein Teil von ihnen wird den anderen ansehen; sie werden erschrecken, ihren Blick senken, und Schmerz wird sie ergreifen, wenn sie jenen Mannessohn auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzen sehen werden.
  6. Wie Könige und die Mächtigen und alle, die die Erde besitzen, werden rühmen, preisen und erheben den, der über alles herrscht, der verborgen war.
  7. Denn der Menschensohn war vorher verborgen, und der Höchste hat ihn vor seiner Macht aufbewahrt und ihn den Auserwählten geoffenbart.
  8. Die Gemeinte der Heiligen und Auserwählten wird gesät werden, und alle Auserwählte werden an jenem Tage vor ihm stehen.
  9. Alle Könige und Mächtige, Hohe und die, welche das Festland beherrschen, werden vor ihm auf ihr Angesicht fallen und anbeten, ihre Hoffnung auf jenen Menschensohn sehen, ihn anflehen und Barmherzigkeit von ihm erbitten.
  10. Jener Herr der Geister wird sie nun drängen, daß sie sich schleunigst aus seinem Angesicht entfernen; ihre Angesichter werden von Scham erfüllt werden, und Finsternis wird man auf ihrAngesicht häufen.
  11. Die Strafengel werden sie in Empfang nehmen,um an ihnen Rache dafür zu nehmen, daß sie seine Kinder und Auserwählten mißhandelt haben.
  12. Die werden für die Gerechten und seine Auserwählten ein Schauspiel abgeben; sie werden sich über sie freuen, wenn der Zorn des Herrn der Geister auf ihnenruht, und sein Schwert sich an ihrem [Blute] berauscht hat,
  13. Ja, die Gerechten und Auserwählten werden an jenem Tage gerettet werden und von nun an das Angesicht der Sünder und Ungerechten nicht [mehr] sehen.
  14. Der Herr der Geisterwird über ihnen wohnen, und sie werden mit jenem Menschensohn essen, sich niederlegen und erheben bis in alle Ewigkeit.
  15. Die Gerechten und Auserwählten werden sich von der Erde erheben und aufhören, ihren Blick zu senken, und werden mit dem Leibe der Herrlichkeit angetan sein.
  16. und dies soll euer Kleid sein, ein Kleid des Lebens bei dem Herrn der Geister: Eure Leiber werden nicht veralten und eure Herrlichkeit wird nicht vergehen vor dem Herrn der Geister.

63

  1. In jenen Tagen werden die Mächtigen und die Könige, die das Festland besitzen, seine Strafengel, denen sie überliefert sind, anflehen, daß man ihnen ein wenig Muße gewähre, damit sie niederfallen und anbeten vor dem Herrn der Geister und ihre Sünden vor ihm bekennen.
  2. Sie werden preisen und loben den Herrn der Geister und sprechen: "Gepriesen sei er, der Herr der Geister, der Herr der Könige, der Herr der Mächtigen, der Herr der Herrscher, der Herr der Herrlichkeit und der Herr der Weisheit, vor dem jedes Geheimnis offenbar ist.
  3. Seine Macht ist von Geschlecht zu Geschlecht und deine Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit; tief und unzählig sind alle deine Geheimnisse, und deine Gerechtigkeit ist unberechenbar.
  4. Nun haben wireingesehen, daß wir den Herrn der Könige und den Herrscher über alle Könige rühmen und preisen sollen.
  5. Auch werden sie sagen: "Wer gönnt uns Ruhe, daß wir rühmen, danken und preisen und unseren Glauben vor seiner Herrlichkeit bekennen?
  6. Jetzt wünschen wir uns ein wenig Ruhe, aber erlangen sie nicht; wir werden vertrieben und erreichen sie nicht; das Licht ist vor uns verschwunden und Finsternis unsere Wohnstätte immerdar.
  7. Denn wir haben unseren Glauben vor ihm nicht bekannt, den Namen des Herrn der Geister, nicht gerühmt und den Herrnwegen seines Tuns nicht gepriesen.
  8. Unser Vertrauen ruhte auf demZepter unseres Reichs und auf unserem Ruhm. Am Tage unserer Not und Trübsal rettet er uns nicht, und wir finden keinen Aufschub, daß wir unseren Glauben bekennen, daß unser Herr in alles seinem Thun, Richten und Rechten wahrhaftig ist, undseine Gerichte die Werke nicht ansehen.
  9. Wir werden um unserer Werke willen vor seinem Angesichte vergehen, und alle unsere Sünden sind genau gezählt.
  10. Jetzt werden sie zu ihnen sagen: "Unsere Seele ist von ungerechtem Mammon gesättigt, aber das hindert nicht, daß wir hinabfahren in die Flamme der höllischen Pein."
  11. Darnach wird sich ihr Angesicht mit Finsternis und Scham vor jenem Menschensohn erfüllen; sie werden aus seinem Angesichte hinweggetrieben werden, und das Schwert wird unter ihnen vor seinem Angesichte hausen.
  12. Also sprach der Herr der Geister: "Dies ist das vor dem Herrn der Geister festgesetzte Gericht über die Mächtigen, die Könige, die Hohen und die, welche das Festland besitzen."

64

  1. Auch sah ich [noch] andere Gestalten an jenem Platz imverborgenen.
  2. Ich hörte die Stimme des Engels, in dem er sprach: "Das sind die Engel, die vom Himmel auf die Erde herabgestiegen sind, das verborgene den Menschenkindern offenbart und sie verführt haben, Sünde zu begehen."

65 67, 3: Das Flutgericht und die Errettung Noahs

  1. In jenen Tagen sah Noah, wie sich die Erde senkte, und ihr Verderben nahe war.
  2. Da hob er seine Füße auf von dort, wanderte bis zu den Enden der Erde und schrie zu seinem Großvater Henoch. Dreimal sprach Noah mit trauriger Stimme: "Höre mich, höre mich, höre mich!"
  3. Er sagte zu ihm: "Sage mir, was ist denn auf der Erde los, daß sie so müde und erschüttert ist? Daß ich nur nicht [selbst] mit ihr untergehe!"
  4. Allso gleich fand eingroßes Erdbeben statt; eine Stimme ließ sich vom Himmel her hören, und ich fiel auf mein Angesicht.
  5. Da kam mein Großvater Henoch, trat neben mich und sagte zu mir: "Warum hast du so traurig und mit weinender Stimme zu mir geschrieen?"
  6. Ein Befehl ist von dem Angesichte des Herrn über die ausgegangen, die das Festland bewohnen, daß dies ihr Ende sein soll, wenn Sie alle Geheimnisse der Engel und jede Gewaltthat der Satane kennen, so wie alle verborgenen Kräfte und alle Kräfte derer, die Zaubereien treiben, und die Kraft der Beschwörungen und die Kraft derer die für die ganze Erde Gußbilder gießen;
  7. endlich auch, wie das Silber aus dem Erdstaube gewonnen wird und wie das weiche Metall auf der Erde entsteht.
  8. Denn Blei und Zinn wird nicht aus der Erde gewonnen wie das erste; eine Quelle ist es, die sie erzeugt, und ein Engel steht in ihr und jener Engel ist vorzüglich(?)."
  9. Darauf faßte mich mein Großvater Henoch mit seiner Hand, richtete mich auf und sagte zu mir. "Geh, denn ich habe den Herrn der Geister wegen dieses Erdbebens befragt."
  10. Er sagte zu mir: "Wegen ihrer Ungerechtigkeit ist das Gerichtüber sie [die Sünder] endgültig beschlossen, und ich zähle nicht [mehr] die Monate (?), die sie erforscht und [wodurch] sie erfahren haben, daß die Erde mit ihren Bewohnern untergehen werde.
  11. Für diese ist keine Umkehr in Ewigkeit möglich, wenn sie [die Engel] ihnen das verborgene offenbarten, sondern (?) Sie werden gerichtet. Aber was dich anbetrifft, mein Sohn, so weiß der Herr der Geister, daß du rein und erhaben über diesen Vorwurf in betreff der [verratenen] Geheimnisse bist.
  12. Er hat deinem Namen unter den Heiligen ewige Dauerverliehen; er wird dich unter den Bewohnern des Festlandes bewahren; er hat deine Nachkommen in Gerechtigkeit zu Herrschern und zu großen Herrlichkeiten bestimmt, und aus deinem Samen wird eine Quelle von zahllosen Gerechten und Heiligen immerdar hervorbrechen."

66

  1. Darnach zeigte er [Henoch] mir die Strafengel, die bereit sind, zu kommen und alle Kräfte des unterirdischen Wassers loszulassen, um Gericht und Verderben über alle zu bringen, die auf dem Festlande weilen und wohnen.
  2. Der Herr der Geister gab den Engeln, die [nun] ausgingen, Befehl, [ihre] Hände nicht zu erheben, sondern abzuwarten: denn jene Engel waren über die Kräfte der Wasser [gesetzt].
  3. Da ging ich weg aus demAngesicht Henochs.

67

  1. 1 In jenen Tagen erging das Wort Gottes an mich, und er sprach zu mir: "Noah, siehe dein Verhalten ist vor mich gekommen, ein tadelloses Verhalten, ein Verhalten der Liebe und Rechtschaffenheit.
  2. Und nun werden die Engel (ein) hölzer[nes Gebäude] zurecht machen, und wenn sie mit jener Arbeit fertig sind, werde ich meine Hand darauf legen und es bewahren. Ein Same des Lebens wird daraus hervorgehen; die Erde wird sich verwandeln, damit sie nicht [menschen]leer bleibe.
  3. Ich werde deinen Nachkommen vor mir ewige Dauer geben und ich habe nicht im Sinn, die bei dir Wohnen den über die Oberfläche der Erde zu zerstreuen; (sondern deine Nachkommenschaft] wird gesegnet sein und sich mehren über die Erde hin im Namen des Herrn."

67,1 - 69, 1: Die Bestrafung der gefallenen Engel, ein Exempel für die König und Mächtigen der späteren Zeit

  1.  Er wird jene Engel, die die Ungerechtigkeit gezeigt haben, in jenem brennenden Tal einschließen, das mir mein Großvater Henoch zuvor gezeigt hatte, im Westen bei den Bergen des Goldes und Silbers, des Eisens, weichen Metalls und Zinns.
  2. Ich sah jenes Tal, in dem ein großes Wogen und Schwellen der Gewässer stattfand.
  3. Als alles dieses geschah, erzeugte sich aus jenem feurigen flüssigen Metall und der Bewegung, wodurch sie [die Gewässer] bewegt wurden, an jenem Ort ein Schwefelgeruch und verband sich mit jenen Wassern; jenes Thal der Engel, die [die Menschen] verführten, brennt unterirdisch weiter. Durch die Thäler desselben [Landes] kommen Feuerströme hervor, da, wo jene Engel gerichtet werden, die die Bewohner des Festlandes verführt haben.
  4. Jene Wasser aber werden in jenen Tagen den Königen, Mächtigen, Hohen und denen, die auf dem Festlande wohnen, zur Heilung des Leibes und zur Bestrafung des Geistes dienen, da ihr Geist voll Wollust ist, damit sie an ihrem Leibe gestraft werden. denn sie haben den Herrn der Geister verleugnet und obwohl Sie täglich ihr Gericht sehen, glauben Sie nicht an seinen [Gottes] Namen.
  5. In dem selbenVerhältnis, als das Brennen ihres Leibes zunimmt, wird eine Veränderung des Geistes in ihnen vorgehen von Ewigkeit zu Ewigkeit; denn niemand darf vor dem Herrn der Geister ein eitles Wort sprechen.
  6. Denn das Gericht kommt über sie, wenn sie an die Wollust ihres Fleisches glauben und den Geist des Herrn (?) verleugnen.
  7. Jene selben Wasser erfahren in jenen Tagen eine Veränderung. Denn wenn jene Engel in jenen Wassern gestraft werden, ändert sich die Temperatur jener Wasserquellen, und wenn die Engel aufsteigen, wird jenes Wasser der Quellen sich ändern und abkühlen.
  8. Ich hörteMichael anheben und sagen: "Dieses Gericht, womit die Engel gerichtet werden, ist ein Zeugnis für die Könige, die Mächtigen und die, welche das Festland besitzen.
  9. Denn diese Wasser des Gerichts dienen zur Heilung des Leibes der Könige und zur Lust ihres Körpers; aber sie wollen es nicht [ein]sehen und glauben, daß sich jene Wasser verändern und zu einem ewig lodernden Feuer werden können."

68

  1. Darauf gab mir mein Großvater Henoch in einem Buche die Zeichen(?) aller Geheimnisse, so wie die Bilderreden, die ihm gegeben worden waren, und er stellte sie für mich in den Worten des Buchs der Bilderreden zusammen.
  2. An jenem Tag antwortete Michael dem Raphael, in dem ersagte: "Die Kraft des Geistes [?] reißt mich fort und erregt mich; was aber die Härte des Gerichts [wegen] der [verratenen] Geheimnisse, des Gerichts über die Engel betrifft wer kann die Härte des Gerichts, das vollzogen wird und bleibt,ertragen, ohnes davor zu vergehen?
  3. Aber mals versetzte und sprach Michael zu Raphael: "Wessen Herz würde nicht darüber erweichen, und wessen Nieren nicht beunruhigt werden vor diesem Worte des Gerichts, [das] über sie ergangen ist, über die, welche sie also hinausgeführt haben?"
  4. Als er aber vor dem Herrn der Geister stand, sprach Michael also zu Raphael: "Ich werde nicht für sie eintreten unter dem Auge des Herrn; denn der Herr der Geister ist über sie ergrimmt, wenn sie tun, als ob sie dem Herrn gleich wären. Darum kommt das bisher verborgene Gericht über sie immerdar; denn weder Engel noch Mensch wird seinen Anteil [davon] erhalten, sie allein werden ihr Gericht von Äon zu Äon erhalten."

69

  1. Nach diesem Gericht werden sie ihnen Schrecken und Angst einjaden, [die sie] den Bewohnern des Festlandes gezeigt haben.

    69, 2-25: Der Fall der Engel (?) und die Geheimnisse, die sie den Menschen verrieten
  2. Siehe da die Namen jener Engel: und dies sind ihre Namen: Der erste von ihnen ist Semjasa, derzweite Arestiqifa, der dritte Armen, der vierte Kakabael, der fünfte Turel, der sechste Rumsal, der siebente Danel, der achte Ruqael, der neunte Baraqel, der zehnte Asasel, der elfte Armers, der zwölfte Batariel. der dreizehnte Basasael, der vierzehute Ananel, der fünfzehnte Tursal, der sechzehnte Simapisiel, der siebzehnte Jetarel, der achtzehnte Tumael, der neunzehnte Tarel, der zwanzigste Rumael, der einundzwauzigste Iseseel.
  3. Dies sind die Häupter ihrer Engel und die Namen ihrer Anführer über hundert, fünfzig und zehn.
  4. Der Name des ersten [ist] Jequn; das ist der, welcher alle Kinder der Engel verführte, sie auf das Festland herab brachte und durch sie die Menschentöchter verführte.
  5. Der zweite heißt Asbeel; dieser er teilte den Kindern der Engel böse Ratschläge, daß sie ihre Leiber durch die Menschentöchter verderbten.
  6. Der dritte heißt Gadreellk das ist der, der den Menschenkindern allerhand todbringende Schläge zeigte. Auch verführte er die Eva und zeigte den Menschenkindern die Mordinstrumente, den Panzer, den Schild, das Schlachtschwert und [überhaupt] allerhand Mordinstrumente.
  7. Von seiner Hand haben sich [die Waffen] zu denBewohnern des Festlandes ausgebreitet von jener Stunde an bis in Ewigkeit.
  8. Der vierte heißt Penemue; dieser hat den Menschenkindern das [Unterscheiden von] Bitter und Süß gezeigt und ihnen alle Geheimnisse ihrer Weisheit kundgethan.
  9. Er hat die Menschen damit Tinte und [auf] Papier gelehrt, und dadurch haben sich viele seit Ewigkeit bis in Ewigkeit und bis auf diesen Tag versündigt.
  10. denn dazu sind die Menschen nicht geschaffen worden, daß sie in dieser Weise durch Griffel und Tinte ihre Treue bekräftigen.
  11. Denn die Menschen sind nicht anders als die Engel geschaffen worden, damit sie gerecht und rein bleiben, und der alles vernichtende Tod hätte sie nicht berührt, aber durch dieses ihr Wissen gehen sie zu Grunde und durch diese Kraft verzehrt er [der Tod] mich(?).
  12. Der fünfte heißt Kasdejar; dieser hat die Menschenkinder allerlei böse Schläge der Geister und Dämonen gelehrt, die Schläge des Embryo im Mutterleibe, damit er abgehe, die Schläge der Seele(?), den Schlangenbiß, die Schläge, die durch die Mittagshitze entstehen, den Sohn der Schlange, der Tabat (?) heißt.
  13. Dies ist die Zahl (?) des Kesbeel, der den Heiligen den Hauptschwur zeigte, als er hoch oben in Herrlichkeit wohnte, und er heißt Beqa.
  14. Dieser (Kesbeel) sagte zu Michael, daß er ihnen den verborgenen Namen zeigen möchte, damit sie jenen verborgenen Namen sehen und ihn beim Eid erwähnen könnten, so daß die, welche den Menschenkindern alles Verborgene zeigten, vor diesem Namen und Eide zurück beben.
  15. Dies ist die Kraft dieses Eids, denn er ist stark und kräftig; er [Gott) legte diesen Eid Aqae in die Hand Michaels nieder.
  16. Dies sind die Geheimnisse dieses Eids: Durch seinen Eid wurde der Himmel befestigt und aufgehängt, bevor die Welt geschaffen wurde und bis in Ewigkeit.
  17. Durch ihn wurde die Erde über dem Wasser gegründet, und kommen aus den verborgenen Gegenden der Berge schöne Wasser von der Schöpfung der Welt an und bis in Ewigkeit.
  18. Durch jenen Eid wurde das Meer geschaffen, und er legte ihm als Grund (?) für die Zeit seiner Wut den Sand; es darf nicht darüber hinausgehen seit der Schöpfung der Welt und bis in Ewigkeit.
  19. Durch jenen Eid sind die Abgründe befestigt und stehen unbeweglich an von Äon und bis zu Äon.
  20. Durch jenen Eid vollenden Sonne und Mond ihren Lauf und gehen nicht über die ihnen vorgeschriebene Bahn hinaus von Ewigkeit und bis in Ewigkeit.
  21. Durch jenen Eid vollenden die Sterne ihren Lauf; er ruft sie bei Namen, und sie antworten ihm von Äon zu Äon;
  22. ebenso die Geister des Wassers, der Winde und aller Lüfte und Verbindungen (?) der Geister.
  23. In ihm werden die Stimme des Donners und das Licht des Blitzes bewahrt; in ihm werden die Behälter des Hagels und Reifs, die Behälter des Nebels und die Behälter des Regens und Taus bewahrt.
  24. Alle [Dinge] bekennen ihren Glauben und danken vor dem Herrn der Geister und loben mit all ihrer Kraft. Ihre Speise besteht aus lauter Danken; sie danken, loben und erheben den Namen des Herrn der Geister von Ewigkeit zu Ewigkeit.
  25. Dieser Eid ist mächtigüber sie; sie werden durch ihn bewahrt. Auch ihre Wege werden bewahrt, und ihr Lauf wird nicht verderbt.
  26. Große Freude herrschte unter ihnen, und sie segneten, lobten, priesen und erhoben, weil ihnen der Name jenes Menschensohns geoffenbart wurde.
  27. Er [der Menschensohn] setzte sich auf den Thron seiner Herrlichkeit, und die Summe des Gerichts wurde ihm, dem Menschensohn, übergeben, und er läßt die Sünder und die, welche die Welt verführt haben, von der Oberfläche der Erde verschwinden und vertilgt werden.
  28. Mit Ketten werden sie gebunden und an dem Sammelort ihrer Vernichtung eingeschlossen; alle ihre Werke verschwinden von der Erdoberfläche.
  29. Von jetzt an aber wird nichts verderbliches [mehr] da sein. denn jener Mannessohn ist erschienen und hat sich auf den Thron seiner Herrlichkeit gesetzt, und alles Böse wird vor seinem Angesichte verschwinden und vergehen; aber das Wort jenes Mannessohns wird kräftig sein vor dem Herrn der Geister. Dies ist die dritte Bilderred Henochs.

d) Anhänge: 70 und 71.

70 Henochs Aufnahme in das Paradies

  1. Darnach wurde sein [Henochs] Name bei Lebzeiten hinweg von den Bewohnern des Festlandes zu jenem Menschensohn und zu dem Herrn der Geister erhöht.
  2. Er wurde auf Wagen des Geistes erhoben, und sein Name verschwand unter ihnen [den Menschen].
  3. Von jenem Tage an wurde ich nicht mehr unter ihnen gezählt, und er setzte mich zwischen zwei Himmelsgegenden, zwischen Norden und Westen, da, wo die Engel die Schnüre nahmen, um für mich den Ort für die Auserwählten und Gerechten zu messen.
  4. Dort sah ich die Erzväter und die Gerechten, welche seit unendlicher Zeit an jenem Orte wohnen.

71 Henochs Himmelfahrt und Einsetzung zum Menschensohn

  1. Darnach war mein Geist verborgen und stieg in den Himmel auf. Ich sah die Söhne der heiligen Engel auf Feuerflammen treten; ihre Kleider waren weiß und ihr Gewand und Antlitz leuchtend wie Schnee.
  2. Ich sah zweiFeuerströme, und das Licht jenes Feuers glänzte wie Hyazinth. Da fiel ich auf mein Angesicht vor dem Herrn der Geister.
  3. Der Engel Michael aber, einer von den Erzengeln, ergriff mich bei der rechten Hand, richtete mich auf und führte mich hinaus zu allen Geheimnissen der Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.
  4. Er zeigte mir alle Geheimnisse der Enden des Himmels und alle Behälter alle Sterne und Lichter, von wo sie vor den Heiligen hervorkommen.
  5. Da entrückte der Geist den Henoch in den Himmel der Himmel und ich sah dort in der Mitte jenes Lichts einen Bau aus Kristallsteinen und zwischen jenen Steinen Zungen Lebendigen Feuers.
  6. Mein Geist sah, wie ein Feuer rings um jenes Haus lief, an seinen vier Seiten Ströme voll lebendigen Feuers, die jenes Haus umgaben.
  7. Rings herum waren Seraphim, Kerubim und Ophanim; dies sind die nimmer Schlafenden, die den Thron seiner Herrlichkeit bewachen.
  8. Ich sah unzählige Engel, tausend mal Tausende und zehntausend mal Zehntausende, jenes Haus umgeben; Windel, Gabriel, Raphael und Phanuel und die heiligen, oben in den Himmelnbefindlichen Engel gehen in jenem Hause ein und aus.
  9. Aus jenem Hausetraten heraus Michael, Gabriel, Raphael und Phanuel und viele unzählige heilige Engel.
  10. Und mit ihnen [kam] der Betagte; sein Haupt [war] weiß und rein wie Wolle und sein Gewand unbeschreibbar.
  11. Da fiel ich auf mein Angesicht; mein ganzer Leib schmolz zusammen, und mein Geist verwandelte sich. Ich schrie mit lauter Stimme, mit dem Geiste der Kraft, und segnete, pries und erhob [ihn].
  12. DieseLobpreisungen aber, die aus meinem Munde hervorkamen, waren wohlgefällig vor jenem Betagten.
  13. Jenes betagte Haupt kam mit Michael, Gabriel,Raphael und Phanuel und tausend mal Tausenden und Zehntausend mal [Zehntausenden] unzähliger Engel.
  14. Er kam zu mir, grüßte mich mit seinerStimme und sprach zu mir: "Du bist der Mannessohn, der zur Gerechtigkeit geboren wird; Gerechtigkeit wohnt über dir und die Gerechtigkeit des betagten Hauptes verläßt dich nicht.
  15. Dann sagte er zu mir: "Er ruft dir Frieden zu im Namen der zukünftigen Welt; denn von dort geht hervor der Friede seit der Schöpfung der Welt, und also wird dir geschehen in Ewigkeit und von Äon zu Äon.
  16. Alle, die auf deinem Wege wandeln werden wie du, den die Gerechtigkeit nimmer verläßt  , deren Wohnungen und Erbteil werden bei dir sein, und sie werden sich bis in alle Ewigkeit nicht von dir trennen.
  17. So wird Länge der Tage bei jenem Menschensohne sein und die Gerechten werden Frieden haben und seinen geraden Weg [wandeln] im Namen des Herrn der Geister von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 

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