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Himmelsreisebücher
aus
der Entstehungszeit des AT und NT
I. Der Erste Teil 6-36 Das
angelologische Buch.
a)
6 - 11 Der Fall der Engel, ihre vorläufige und
endgültige Abstrafung
6
-
Nachdem die Menschenkinder sich
gemehrt hatten, wurden
ihnen in jenen Tagen schöne und liebliche Töchter geboren.
-
Als aber die Engel, die Himmelssöhne, sie sahen, gelüstete es sie nach
ihnen, und sie sprachen
untereinander: "Wohlan, wir wollen uns Weiber unter den
Menschentöchtern auswählen und uns Kinder zeugen.
-
Semjasa aber, ihr Oberster, sprach zu ihnen:
"Ich fürchte, ihr werdet wohl diese Tat nicht
ausführen wollen, so daß
ich allein eine so große Sünde zubüßen haben werde."
-
Da antworteten ihm alle und sprachen: "Wir wollen alle einen Eid schwören und
durch
Verwünschungen uns untereinander verpflichten, diesen Plan
nicht aufzugeben,sondern dies beabsichtigte Werk auszuführen."
-
Da schwuren alle zusammen
und verpflichteten sich untereinander durch Verwünschungen
dazu. Es waren ihrer
im Ganzen 200, die in den Tagen Jarebs auf den Gipfel des Berges Hermon herabstiegen.
-
Sie nannten aber den Berg Hermon, weil sie auf ihm geschworen und
durch Verwünschungen sich untereinander verpflichtet hatten.
-
Dies sind die Namen ihrer Anführer: Semjasa, ihr Oberster, Urarkib, Arameel,
[Sammael],
Akibeel, Tamiel, Ramuel, Danel, Ezeqeel, Saraqujal, Asael, Armers,
Batraal,
Anani, Zaqebe, Samsaveel, Sartael, [Tumael?], Turel, Jomjael, Arasjal,
-
Dies sind ihre Dekarchen.
7
-
Diese und alle übrigen mit
ihnen nahmen sich Weiber, jeder
von ihnen wählte sich eine aus, und sie begannen zu ihnen
hinein zu geben und
sich an ihnen zu verunreinigen, sie lehrten sie Zaubermittel,
Beschwörungsformen und das Schneiden von Wurzeln und
offenbarten ihnen die[heilkräftigen] Pflanzen.
-
Sie wurden aber schwanger und gebaren 3000 Ellenlange Riesen, die den Erwerb der Menschen aufzehrten.
-
Als aber die Menschen
ihnen nichts mehr gewähren konnten, wandten sich die Riesen
gegen sie und fraßen sie auf,
-
und die Menschen begannen sich an den Vögeln, Tieren, Reptilien
und Fischen zu versündigen, das Fleisch voneinander
auf zu fressen, und tranken
das Blut.
-
Da klagte die Erde über die Ungerechten.
8
-
Asasel lehrte die Menschen
Schlachtmesser, Waffen, Schilde
und Brustpanzerung verfertigen und zeigte ihnen die Metalle samt ihrer
Bearbeitung und die Armspangen und Schmucksachen, den Gebrauch der
Augenschminke und das Verschönern der Augenlider, die
kostbarsten und
erlesensten Steine und allerlei Färbemittel.
-
So herrschte viel Gottlosigkeit,
und sie trieben Unzucht, gerieten auf Abwege und alle ihre Pfade wurden
verderbt. Semjasa lehrte die Beschwörungen und das Schneiden
der Wurzeln, Armaros die Lösung der Beschwörungen.
-
Baraael das Sternschauen, Kokabeel die
Astrologie, Ezeqeel die Wolkenkunde, Arakiel die Zeichen der Erde,
Samsaveel
die Zeichen der Sonne, Seriel die Zeichen des Mondes.
-
Als nun die Menschen
umkamen, schrieen sie, und ihre Stimme drang zum Himmel.
9
-
Da blickten Michael, Uriel, Raphael
und Gabriel vom Himmel
und sahen das viele Blut, das auf Erden vergossen wurde, und all das
Unrecht,
das auf Erden geschah.
-
Sie sprachen untereinander: "Von der Stimme ihres
[der Menschen] Geschrei hallt die [menschen] leere Erde bis zu den
Pforten desHimmels wieder.
-
Die Seelen der Menschen klagen, indem sie sprechen: Bringt
unsere Streitsache vor den Höchsten!"
-
Da sprachen sie [die Erzengel] zum
Herrn: Du bist der Herr der Herren, der Gott der Götter und
der König der
Könige; der Thron deiner Herrlichkeit besteht durch alle
Geschlechter der Welt; sein Name ist heilig und in aller Welt gepriesen.
-
Denn du hast alles gemacht
und die Herrschaft über alles ist bei dir. Alles ist vor dir
aufgedeckt und
offenbar; du siehst alles, und nichts kann sich vor dir verbergen.
-
Du hast
gesehen, was Asasel getan hat, wie er allerlei Ungerechtigkeit auf
Erden
gelehrt und die himmlischen Geheimnisse der Urzeit geoffenbart hat, die
die
Menschen kennen zu lernen sich haben angelegen sein lassen.
-
Die Beschwörungen
hat Semjasa gelehrt, dem du die Vollmacht gegeben hast, die Herrschaft
über keine Genossen zu üben.
-
Sie sind zu den Menschentöchtern auf der Erde
gegangen, haben bei ihnen geschlafen und mit den Weibern sich
verunreinigt und
haben ihnen alle Sünden geoffenbart.
-
Die Weiber aber gebaren Riesen, und
dadurch wurde die ganze Erde von Blut und Ungerechtigkeit voll. Nun
siehe,
schreien die Seelen Geister der Verstorbenen und klagen bis zu den
Pforten des
Himmels. Ihr Geseufze ist emporgestiegen und kann angesichts der auf
Erden
vererbten Gottlosigkeit nicht aufhören." Du aber
weißt alles, bevor es
geschieht. Du siehst dies und lässest sie gewähren
und sagst uns nicht, was wir
deswegen mit ihnen tun sollen.
10
-
Darauf sprach der Höchste,
und der große Heilige ergriff dasWort und sandte Uriel zu dem Sohne Lameches und sprach zu ihm:
-
Sage ihm in
meinem Namen: Verbirg dich! und offenbare ihm das bevorstehende Ende.
denn die
ganze Erde wird untergehen und eine Wasserflut ist im Begriff,
über die ganze
Erde zu kommen, und alles auf ihr Befindliche wird untergehen.
-
Belehre ihn, damit er entrinne, und seine Nachkommenschaft für alle
Geschlechter der Welt erhalten bleibe.
-
Zu Raphael sprach der Herr: "Fessle den Asasel an Händen
und Füßen und wirf ihn in die Finsternis; mache in
der Wüste in Dudael ein Loch
und wirf ihn hinein.
-
Lege unter ihn scharfe und spitze Steine und bedecke ihn
mit Finsternis. Er soll für ewig dort wohnen, und bedecke sein
Angesicht [mit
Finsternis], damit er kein Licht schaue.
-
Aber am Tage des großen Gerichts
soll er in den Feuerpfuhl geworfen werden.
-
Heile die Erde, welche die Engel
verderbt haben, und tue die Heilung des Schlages kund, damit sie
hinsichtlich
des Schlages geheilt werden und nicht alle Menschenkinder durch das
ganze
Geheimnis umkommen, das die Wächter verbreitet, und ihren
Söhnen gelehrt haben.
-
Die ganze Erde wurde durch die Werke der Lehre Asasels verderbt, und ihm schreibe alle Sünden zu.
-
Zu Gabriel sprach der Herr: Ziehe los gegen die
Bastarde, die verworfenen und die Hurenkinder, tilge die Söhne
der Wächter von
den Menschen hinweg und lasse sie gegeneinander los, daß sie
sich untereinander
im Kampfe vernichten; denn langes Leben soll ihnen nicht zuteil werden.
-
Jede Bitte soll ihren Vätern für sie [ihre Kinder] nicht
gewährt werden, obwohl sie
hoffen, ein ewiges Leben zu leben und daß ein jeder von ihnen
500 Jahre
lebe."
-
Zu Michael sprach der Herr: "Geh, binde Semjasa und seine übrigen Genossen, die sich mit den Weibern vermischt haben, um
sich bei ihnen
durch ihre Unreinheit zu beflecken.
-
Wenn sich ihre Söhne untereinander
erschlagen, und wenn sie [die Väter] den Untergang ihrer
geliebten [Söhne]
gesehen haben werden, so binde sie für 70 Geschlechter unter
die Hügel der Erde
bis zum Tag ihres Gerichts und ihrer Vollendung, bis das ewige
Endgericht
vollzogen wird.
-
In jenen Tagen wird man sie in den Abgrund des Feuers
abführen, und sie werden in der Qual und im Gefängnis
immerdar eingeschlossen
werden.
-
Wer immer verurteilt und von jetzt an mit ihnen zusammen
vernichtet wird,
-
wird bis zum Ende aller Geschlechter gebunden [gehalten] werden.
-
vernichte alle Geister der Verworfenen, und die Söhne der Wächter,
weil sie die Menschen mißhandelt haben.
-
Tilge alle Gewalttat von der Erde
hinweg; jedes schlechte Werk soll ein Ende nehmen, und erscheinen soll
die
Pflanze der Gerechtigkeit und der Wahrheit, und die Arbeit wird zum
Segen
gereichen. Gerechtigkeit und Wahrheit werden in Freuden für
immer gepflanzt
werden.
-
und nun werden alle Gerechten entfliehen,
und sie werden
leben, bis sie 1000 Kinder zeugen und alle Tage ihrer Jugend und ihres
Alters
werden sie in Frieden vollenden.
-
In jenen Tagen wird die ganze Erde in
Gerechtigkeit bestellt, ganz mit Bäumen bepflanzt werden und
voll von
Segen [allen] sein. Allerlei liebliche Bäume werden auf ihr gepflanzt
werden. Weinstöcke wird man auf ihr pflanzen, und die auf ihr
gepflanzten
Weinstöcke werden Wein in Überfluß tragen,
und von allem Samen, der auf ihr
gesät wird, wird ein Maß tausend tragen, und ein
Maß Oliven wird zehn Kufen Öl
geben.
-
Und du reinige die Erde von aller Gewaltthat, von aller Ungerechtigkeit, von aller Sünde, von aller Gottlosigkeit und
von aller
Unreinigkeit, die auf der Erde verübt wird; vertilge sie von
der Erde.
-
Alle Menschenkinder sollen gerecht sein, alle Völker sollen mich
verehren, mich
preisen und sie alle werden mich anbeten.
-
Die Erde wird rein sein von
aller Verderbnis, von aller Sünde, von aller Plage und von
aller Qual, und
ich werde nicht abermals eine Flut über sie senden von
Geschlecht zu Geschlecht
und bis in Ewigkeit.
-
In jenen Tagen werde ich die himmlischen Vorratskammern
des Segens öffnen, um sie auf die Erde, auf das Werk und die
Arbeit der
Menschenkinder herabkommen zu lassen.
-
und dann werden Heil und Recht alle
Tage der Welt und alle Geschlechter der Menschen hindurch sich paaren.
b)
Kap 12 - 16: Henochs Traumgesicht über die erste und zweite
Abstrafung der
gefallenen Engel und ihrer Kinder
-
Vor diesen Begebenheiten war Henoch
verborgen, und niemand
von den Menschenkindern wußte, wo er verborgen war, wo er
sich aufhielt, und
was mit ihm geworden war.
-
Alles, was er während seines Lebens unternahm, [geschah] mit den Wächtern und mit den Heiligen.
-
Da erhob ich, Henoch, mich,
in dem ich den Herrn der Erhabenheit und den König der Welt
pries. Siehe, da
riefen die Wächter des großen Heiligen mich, Henoch, den Schreiber
-
und sagten zu mir: "Henoch, du Schreiber der Gerechtigkeit, geh, verkünde
den
Wächtern des Himmels, die den hohen Himmel, die heilige ewige
Stätte verlassen,
mit den Weibern sich verderbt, wie die Menschenkindern tun, getan,
sich
Weiber genommen und sich in großes Verderben auf der Erde
gestürzt haben:
-
Sie werden keinen Frieden noch Vergebung finden. So oft sie sich
über ihre Kinder
freuen, werden sie die Ermordung ihrer geliebten [Söhne] sehen
und über den
Untergang ihrer Kinder seufzen; sie werden immerdar bitten, aber weder
Barmherzigkeit noch Frieden erlangen.
13
-
Henoch aber ging hin und sagte zu
Asasel: "Du wirst
keinen Frieden haben; ein großer Urteilsspruch ist
über dich ergangen, dich zu
binden.
-
Du wirst keine Nachsicht und Fürbitte erlangen, wegen der
Gewalttaten, die du gelehrt, und wegen der Werke der
Lästerung, Gewalttat und Sünde, die du den Menschen gezeigt hast.
-
Dann ging ich hin und redete zu
ihnen allen insgesamt, und sie fürchteten sich alle und Furcht
und Zittern ergriff sie.
-
Da baten sie mich, eine Bittschrift für sie zuschreiben, damit
ihnen Vergebung zuteil werde, und ihre Bittschrift vor dem Herrn des
Himmels vorzulesen,
-
denn sie konnten nicht mehr [mit ihm] reden, noch ihreAugen zum
Himmel erheben aus Scham über ihre Sünden, derent wegen sie gestraft wurden.
-
Darauf verfaßte ich ihre Bitt- und Flehschrift in betreff
ihrer Geister, und
ihrer einzelnen Handlungen und in betreff dessen, worum sie baten,
damit ihnenVergebung und Nachsicht zuteil würde.
-
und ich ging hin und setzte mich an die
Wasser von Dan im Lande Dan, das südlich von der Westseite des
Hermon liegt, und ich las ihre Bittschrift [Gott vor], bis ich einschlief.
-
Siehe da überkamen
mich Träume, und Gesichte überfielen mich; ich sah
Gesichte eines
Strafgerichts, und eine Stimme drang [zu mir] und rief, daß
ich es den Söhnendes Himmels anzeigen und sie schelten solle.
-
Als ich erwacht war, kam ich zu
ihnen, und sie saßen alle versammelt in Abel ... [Ubelseyael
(=Abel-Majim?)],
das zwischen dem Libanon und Senir liegt, trauernd, mit
verhüllten Gesichtern.
-
Da erzählte ich vor ihnen alle Gesichte, die ich im Schlafe gesehen hatte,
und ich begann jene Worte der Gerechtigkeit zu reden und die
himmlischen
Wächter zu schelten.
14
-
Dies Buch [ist] das Wort der
Gerechtigkeit und der
Zurechtweisung der ewigen Wächter, wie der große
Heilige in jenem Gesichte befohlen hatte.
-
Ich sah in meinem Schlafe, was ich jetzt mit Fleischeszunge
und mit dem Odem meines Mundes erzählen werde, den der
Große den Menschen
verliehen hat, daß sie damit reden und mit dem Herzen [es] verstehen sollen.
-
wie er die Menschen geschaffen und ihnen verliehen hat, die Worte der
Erkenntnis zu verstehen, so hat er auch mich geschaffen und mir
verliehen, die Wächter, die Söhne des Himmels zu rügen.
-
Ich hatte eure Bitte aufgeschrieben,
aber in meinem Gesichte wurde mir dies gezeigt, daß eure
Bitte nimmermehr
erfüllt werden wird, daß das Gericht über
euch vollzogen ist, und euch nichts gewährt werden wird.
-
Fortan werdet ihr nimmermehr in den Himmel
hinaufsteigen, und es ist befohlen, euch mit Fesseln auf der Erde
für alle Geschlechter der Welt zu binden.
-
Zuvor aber sollt ihr die Vernichtung eurer
geliebten Söhne ansehen. Es wird euch keiner von ihnen
übrig bleiben, sondern sie werden vor euch durchs Schwert fallen.
-
Eure Bitte für sie wird [euch]
nicht gewährt werden, noch auch [jener Bitte] für
euch trotz Weinen und Bitten
sollt ihr auch nicht [die Erfüllung] ein[es] Wort[es] aus der
Schrift erlangen,die ich verfaßt habe.
-
Mir wurde im Gesichte folgende Erscheinung: Siehe,
Wolken luden mich ein im Gesicht, und ein Nebel forderte mich auf; der
Lauf der
Sterne und Blitze trieb und drängte mich, und Winde gaben mir
Flügel im Gesicht und hoben mich empor.
-
Sie trugen mich hinein in den Himmel. Ich trat ein, bis
ich mich einer Mauer näherte, die aus Krystallsteinen gebaut
und von feurigen Zungen umgeben war; und sie begann mir Furcht ein zu jagen.
-
Ich trat in die
feurigen Zungen hinein und näherte mich einem
großen, aus Krystallsteinen
gebauten Hause. Die Wände jenes Hauses glichen einem mit
Krystallsteinen
getäfelten Fußboden, und sein Grund war von Krystall.
-
Seine Decke war wie die Bahn der Sterne und Blitze, dazwischen feurige Kerube, und ihr
Himmel bestand aus Wasser.
-
Ein Feuermeer umgab seine Wände, und seine Thüren
brannten von Feuer.
-
Ich trat ein in jenes Haus, das heiß wie Feuer und kalt
wie Schnee war. Da war keine Lebenslust vorhanden; Furcht
umhüllte mich, und Zittern erfaßte mich.
-
Da ich erschüttert war und zitterte, fiel ich auf meinAngesicht und schaute [Folgendes] im Gesichte:
-
Siehe, da war ein anderes
Haus, größer als jenes; alle seine Thüren
standen vor mir offen, und es war ausfeurigen Zungen gebaut.
-
In jeder Hinsicht, durch Herrlichkeit, Pracht und
Größe zeichnete es sich so aus, daß ich
euch keine Beschreibung von seiner Herrlichkeit und Größe geben kann.
-
Sein Boden war von Feuer; seinen oberen
Teil bildeten Blitze und kreisende Sterne, und seine Wege war loderndes
Feuer.
-
Ich schaute hin und gewahrte darin einen hohen Thron. Sein Aussehen war wie
Reif; um ihn herum war etwas, das der leuchtenden Sonne glich und das
Aussehen von Keruben hatte.
-
Unterhalb des Throns kamen Ströme lodernden Feuers hervor, und ich konnte nicht hinsehen.
-
Die große Majestät saß darauf; sein
Gewand war glänzender als die Sonne und weißer als lauter Schnee.
-
Keiner der Engel konnte in dieses Haus eintreten und sein Antlitz vor Herrlichkeit
undMajestät schauen. Kein Fleisch konnte ihn sehen.
-
Loderndes Feuer war rings
um ihn; ein großes Feuer verbreitete sich vor ihm, und keiner
[der Engel]
näherte sich ihm. Ringsherum standen zehntausendmal
Zehntausende vor ihm, und alles, was ihm beliebt, das tut er.
-
Und die Heiligsten der Heiligen, die in
seiner Nähe stehen, entfernten sich nicht bei Nacht oder bei
Tage, noch gingen sie weg von ihm.
-
Bis dahin war ich auf mein Angesicht gefallen und zitterte.
Da rief mich der Herr mit seinem Mund und sprach zu mir: "Komm hierher, Henoch, und höre mein Wort!
-
Da kam einer von den Heiligen zu mir, weckte
mich auf, ließ mich aufstehen und brachte mich bis zu dem
Tor; ich aber senkte
mein Antlitz.
15
-
Da versetze er und sprach zu mir,
und ich hörte seine
Stimme: "Fürchte dich nicht, Henoch, du gerechter Mann und
Schreiber der Gerechtigkeit; tritt herzu und höre meine Rede.
-
Geh hin und sprich zu den
Wächtern des Himmels, die dich gesandt hatten, um für
sie zu bitten. Ihr
solltet [eigentlich] für die Menschen bitten, und nicht die
Menschen für euch.
-
Warum habt ihr den hohen, heiligen und ewigen Himmel verlasse, bei den
Weibern geschlafen, euch mit den Menschentöchtern
verunreinigt, euch Weiber
genommen und wie die Erdenkinder getan und Riesensöhne gezeugt?
-
Obwohl ihr heilig und ewig lebende Geister wart, habt ihr durch das Blut der
Weiber euch
befleckt, mit dem Blute des Fleisches Kinder gezeugt, nach dem Blute
der
Menschen begehrt und Fleisch und Blut hervorgebracht, wie jene tun,
die
sterblich und vergänglich sind.
-
Deshalb habe ich ihnen Weiber gegeben, damit
sie sie besamen und mit ihnen Kinder zeugen, so daß [ihnen]
also nichts auf Erden fehlt.
-
Ihr aber seid zuvor ewig lebende Geister gewesen, die alle Geschlechter der Welt hindurch unsterblich sein sollten.
-
Darum habe ich für
euch keine Weiber geschaffen, denn die Geister des Himmels hatten im
Himmelihre Wohnung.
-
Die Riesen nun, die von den Geistern und Fleisch gezeugt worden
sind, wird man böse Geister auf Erden nennen, und auf der Erde
werden sie ihre Wohnung haben.
-
Böse Geister gingen aus ihrem Leibe hervor, weil sie von
Menschen, geschaffen wurden, und von den heiligen Wächtern ihr
Ursprung und
erste Grundlage herrührt; böse Geister werden sie auf
Erden sein und böse Geister genannt werden.
-
Die Geister des Himmels haben im Himmel ihre Wohnung,
und die Geister der Erde, die wo auf der Erde geboren wurden, haben auf
der Erde ihre Wohnung.
-
Die Geister der Riesen werden böse handeln.
Gewalttaten begehen, Verderben stiften, angreifen, kämpfen,
Zertrümmerung auf
Erden anrichten und Kummer bereiten. Sie werden nicht essen, sondern
hungern und dürsten und Anstoß erregen.
-
Und diese Geister werden sich gegen die
Söhne der Menschen und gegen die Weiber erheben, wenn sie von
ihnen ausgegangen
sind.
16
-
Seit den Tagen der Niedermetzelung,
des Verderbens und des
Todes der Riesen, als die Geister aus der Seele ihres Fleisches
herausgingen,
um Verderben anzurichten, ohne [daß ein] Gericht [sie trifft].
-
In solcher Weise werden sie Verderben anrichten bis zum Tage des großen
Endgerichts, an dem der
große Weltlauf sich vollendet. Und nun [sprich] zu den
früher im Himmel
befindlichen Wächtern, die dich gesandt hatten, um für sie zu bitten:
-
"Ihr seid im Himmel gewesen, und obwohl euch alle Geheimnisse noch
nicht
geoffenbart waren, wußtet ihr ein nichtswürdiges
Geheimnis und habt dies in
eurer Herzenshärtigkeit den Weibern erzählt; durch
dieses Geheimnis richten die Weiber und Männer viel Übel auf Erden an.
-
Sage ihnen also: Ihr werdet keinen
Frieden haben!"
c)
17-36: Henochs Reisen durch Erde und Unterwelt.
17-19:
Der Erste Reisebericht
-
Sie nahmen mich fort und versetzen
mich an einen Ort, wo
die dort Befindlichen Dinge wie flammendes Feuer sind, und wenn sie
wollen, erscheinen sie wie Menschen.
-
Sie führten mich an den Ort des Sturmwinds und
auf einen Berg, dessen äußerste Spitze in den Himmel reicht.
-
Ich sah die Orte der Lichter, die Vorratskammern der Blitze und des Donners und in der
äußersten
Tiefe einen feurigen Bogen, Pfeile samt ihrem Köcher, ein
feuriges Schwert und sämtliche Blitze.
-
Sie versetzten mich an die Lebendigen Wasser und an das
Feuer des Westens, das [die] jedesmal] untergehende Sonneempfängt.
-
Ich kam bis zu einem Feuerstrome, dessen Feuer wie Wasser fließt, und
der sich in ein großes Meer im Westen ergießt.
-
Ich sah diegroßen Ströme und gelangte bis zu
dem großen Fluß und bis zu der großen
Finsternis und ging dahin, wohin dies Fleisch wandert.
-
Ich sah die Berge der schwarzen Winterwolken und den Ort, wohin sich alle Wasser der Tiefe ergießen.
-
Ich sah die Mündung aller Ströme
der Erde und die Mündung der Tiefe.
18
-
Ich sah die Behälter aller
Winde und ich sah, wie er mit
ihnen die ganze Schöpfung ausgeschmückt hat, und [ich
sah] die Grundfesten der Erde.
-
Ich sah den Eckstein der Erde und ich sah die vier Winde, die die Erde und die Feste des Himmels tragen.
-
Ich sah, wie die Winde die Höhe des Himmels
ausspannen und ihre Stellung zwischen Himmel und Erde haben: das sind
die Säulen des Himmels.
-
Ich sah die Winde der Himmel, die die Sonnenscheibe und alle Sterne bewegen [und] herumschwingen.
-
Ich sah die Winde, die über der
Erde die Wolken tragen; ich sah die Wege der Engel, [und] ich sah am
Ende der Erde die Himmelsfeste oberhalb [der Erde].
-
Ich ging weiter und sah einen Ort
brennend Tag und Nacht, da, wo die sieben Berge aus Edelsteinen sind,
drei in der Richtung nach Osten und drei in der Richtung nach Süden.
-
[Von denen] in
der Richtung nach Osten ist einer aus farbigem Stein, einer aus
Perlstein und
einer aus Topas; die in der Richtung nach Süden sind aus rotem Stein.
-
Der mittlere [der] bis zum Himmel reicht, ist wie der Thron Gottes aus
Rubinstein und die Spitze des Throns ist aus Sapphir.
-
Ich sah ein loderndes Feuer.
Hinter diesen Bergen ist ein Ort, jenseits des großen Landes.
Dort sind die
Himmel vollendet.
18,1 - 6, 3: Der
vorläufige und endgültige Strafort der gefallenen
Engel (die sieben Planeten).
-
Ich sah einen tiefen Abgrund mit Säulen himmlischen
Feuers, und ich sah unter ihnen Feuersäulen herabfallen; sie
waren weder nach Tiefe noch nach Höhe zu messen.
-
Hinter diesem Abgrund sah ich einen Ort, wo
weder die Himmelsfeste darüber, noch die festgefügte
Erde darunter, noch Wasser
unter ihm war, noch [gab es dort] Vögel. Sondern ein Ort war
es, wüste und grausig.
-
Ich sah dort sieben Sterne wie große brennende Berge.
-
Als ich mich danach erkundigte, sagte der Engel: "Dies ist der Ort, wo Himmel und
Erde
zu Ende sind; ein Gefängnis ist dies für die Sterne
und für das Heer des Himmels.
-
Die Sterne, die über dem Feuer dahin rollen, das sind die, welche beim Beginn
ihres Aufgangs den Befehl Gottes übertreten hatten; denn sie
kamen nicht zu ihrer Zeit hervor.
-
Da wurde er zornig über sie und band sie10.000 Jahre
bis zu der Zeit, da ihre Sünde vollendet ist.
19
-
Da sagte zu mir Uriel: "Hier werden
die Engel stehen,
die sich mit den Weibern vermischt hatten; und ihre Geister
verunreinigen,
vielerlei Gestalten annehmend, die Menschen und verführen sie,
den Dämonen wie
Göttern zu opfern; [sie werden hier stehen] bis zum Tage des
großen Gerichts,
an dem sie bis zu ihrer völligen Vernichtung gerichtet werden.
-
Aber die Weiber der abgefallenen Engel werden zu Sirenen werden.
-
Ich, Henoch, habe
allein das Geschaute, [den Anblick] der Enden von allen Dingen,
gesehen, und
kein Mensch hat sie [so] gesehen, wie ich sie gesehen habe.
20-36:
Der zweite
Reisebericht.
Namen
und Geschäfte der
sechs bzw. sieben Erzengel
20
-
Dies sind die Namen der heiligen
Engel, welche wachen.
-
Uriel [ist] einer der heiligen Engel, [nämlich] der über das [Engel-] Heer und den Tartarus [gesetzte Engel].
-
Raphael. [heißt] ein [zweit]er der heiligen Engel, der über die Geister der Menschen [gesetzt ist];
-
Raguel [heißt] ein
[dritt]er der heiligen Engel, der Rache übt an der Welt der Lichter;
-
Michael [heißt] ein [viert]er der heiligen Engel, nämlich
über den besten Teil der Menschen gesetzt, über das Volk Israel;
-
Sariel [heißt] ein [fünft]er der
heiligen Engel, der über die Geister, die gegen (?) den Geist
sündigen [,gesetzt ist];
-
Gabriel [heißt] ein [sechst]er der heiligen Engel, der über das
Paradies, die Schlangen und die Kerube [gesetzt ist].
21
Der vorläufige und
endgültige Strafort der gefallenen Engel (Sterne)
-
Ich wanderte rings herum, bis [ich]
an einen Ort [kam], wo kein Ding war.
-
Dort sah ich etwas Fürchterliches: ich sah keinen Himmel oben
und kein festgegründetes Land [unten], sondern einen öden und grausigen Ort.
-
Dort sah ich sieben Sterne des Himmels gefesselt und in ihn
hineingestoßen, wie große Berge, und brennend im Feuer.
-
Darauf sprach ich: "Um welcher Sünde
willen sind sie gebunden, und weshalb sind sie hierher verstoßen?"
-
Da sagte zu mir Uriel, einer von den heiligen Engeln, der bei mir war und
ihr
Führer ist, und sprach: "Henoch, weshalb fragst du und weshalb
bekümmerst du dich eifrig, die Wahrheit [zu erfahren]?
-
Dies sind diejenigen Sterne des
Himmels, die den Befehl Gottes übertreten hatten, und sie sind
hier gebunden, bis 10.000 Jahre, die Zeit ihrer Sünde vollendet sind.
-
Von da ging ich
[weiter] an einen anderen 0rt, der noch grausiger als jener war. Ich
sah [dort]
etwas Schreckliches: ein großes Feuer war dort, das loderte
und flammte; der
Ort hatte Einschnitte bis zum Abgrund [und war] ganz voll von
großen
herabfahrenden Feuersäulen. Seine Ausdehnung und Breite konnte
ich nicht erblicken, noch war ich imstande, [sie] zu ermitteln.
-
Da sagte ich "wie
schrecklich ist dieser Ort und [wie] fürchterlich, ihn
anzuschauen!" Da
antwortete mir Uriel, einer von den heiligen Engeln, der mit mir war,
und sagte
zu mir: "Henoch, warum fürchtest du dich und erschrickst du
so?" Ich
antwortete "Wegen dieses schrecklichen Orts und wegen dieses
gräßlichen Anblicks.
-
Da sprach er zu mir: "Dieser Ort ist das Gefängnis der Engel,
und hier werden sie bis in Ewigkeit gefangen gehalten."
22:
Die vierteilige
Unterwelt im Westen
-
Von hier ging ich [weiter] an einen
anderen Ort, und er
zeigte mir im Westen ein großes und hohes Gebirge und starreFelsen.
-
Vier geräumige Plätze befanden sich in ihm [dem Gebirge],
in die Tiefe und Breite
sich erstreckend und sehr glatt; drei von ihnen waren dunkel und einer
hell,
und eine Wasserquelle befand sich in seiner Mitte. Da sagte ich: "Wie
glatt sind diese Hohlräume. [wie] tief und dunkel für den Anblick!"
-
Da antwortete mir Raphael, einer
von den heiligen Engeln, der bei mir war, und sagte zu mir: " Diese
«hohlene Räume [sind dazu bestimmt], daß
sich zu ihnen die Geister der Seelen
der Verstorbenen versammeln. Dafür sind sie geschaffen, damit
sich hier alle Seelen der Menschenkinder versammeln.
-
Diese Plätze hat man zu
Aufenthaltsorten für sie gemacht bis zum Tag ihres Gerichts,
bis zu einer
gewissen Frist und festgesetzten Zeit, der das große Gericht
über sie[stattfinden wird].
-
Ich sah den Geist eines Verstorbenen Menschenkindesklagen, und seine Stimme drang bis zum Himmel und klagte.
-
Da fragteich den
Engel Raphael, der bei mir war, und sagte zu ihm "Wem gehört
dieser
klagende Geist an? Wessen ist die Stimme da, die bis zum Himmel dringt
und klagt?"
-
Da antwortete er mir und sagte: "Dieser Geist ist der, der von Abel ausging, den sein Bruder Kain erschlug, und er [Abel] klagt
über ihn,
bis seine Nachkommenschaft von der 0berfläche der Erde
hinweg getilgt ist, und seine Nachkommen unter den Nachkommen der Menschen verschwunden sind.
-
Da
fragte ich [den Engel] in betreff der Hohlräume, und sagte:
"Weshalb ist einer vom andern getrennt?"
-
Er antwortete mir und sagte: "Diese drei [Räume] sind gemacht, um die Geister der Toten zu
trennen; und so ist eine
besondere Abteilung gemacht für die Geister der Gerechten [da]
wo eine helle Wasserquelle ist.
-
Ebenso ist [ein besonderer Raum] für dieSünder
geschaffen, wenn sie sterben und in die Erde begraben werden, und ein
Gericht bei ihren Lebzeiten über sie eingetroffen ist.
-
Hier werden ihre Geister für
diese große Pein abgesondert bis zum großen Tage
des Gerichts, der Strafen und
der Pein für die bis in Ewigkeit Verdammten, und der
Vergeltung für ihre Geister; dort bindet er sie bis in Ewigkeit.
-
Ebenso ist eine besondere
Abteilung für die Geister der Klagenden, die über
[ihren] Untergang Kundegeben, da sie in den Tagen der Sünder umgebracht wurden.
-
[Diese Abteilung]
ist so geschaffen für die Geister der Menschen, die nicht
gerecht, sondern
Sünder, [oder] ganz und gar gottlos und Genossen der
Bösen waren; ihre Geister
werden am Tage des Gerichts nicht bestraft werden, aber sie werden auch
nicht von hier mit auferweckt werden.
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Da pries ich den Herrn der Herrlichkeit und
sagte: "Gepriesen bis du, o Herr, du gerechter Herrscher der Welt!"
23 - 25:
Fortsetzung der
Reise nach Westen
23
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Von dort ging ich [weiter] an einen
anderen Ort in der Richtung nach Westen bis zu den Enden der Erde.
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Ich sah ein loderndes Feuer,
das rastlos [hin und her] lief und von seinem Laufe weder bei Tage noch
bei Nacht abließ, sondern sich gleich blieb.
-
Da fragte ich, indem ich sagte:
"Was ist dies da, das keine Ruhe hat?" Darauf antwortete mir Raguel,
einer von den heiligen Engeln, der bei mir war, und sagte zu mir:
"Dieses
rotierende Feuer Öl, das du in der Richtung nach Westen
gesehen hast, ist das
Feuer, das alle Lichter des Himmels in Bewegung setzt."
24
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Von dort ging ich [weiter] an einen
anderen Ort der Erde und er zeigte mir ein Gebirge von Feuer, das Tag und Nacht brennt.
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Ich ging
jenseits desselben und sah sieben herrliche Berge, einen jeden vom
anderen
verschieden; [ferner] herrliche und schöne Steine, und jeder
[war] herrlich und
prächtig an Aussehen und von schönem
Äußeren: drei [von den Bergen lagen] gegen
Osten, einer über dem anderen befestigt, drei gegen
Süden, einer über dem
anderen, und [dazwischen] tiefe, gewundene Schluchten, von denen keine
an dieandere grenzte.
-
Der siebente Berg [lag] zwischen diesen und einem Thronsitz
ähnlich überragte er alle an Höhe; es
bedeckten ihn rings wohlriechende Bäume.
-
Unter ihnen befand sich ein Baum, wie ich noch niemals einen gerochen hatte.
Weder einer von ihnen, noch andere [Bäume] waren ihm gleich.
Er verbreitete
mehr Duft als die Wohlgerüche; seine Blätter und
Blüten und sein Holz welken
nimmermehr, seine Früchte aber [sind] wie die Trauben der Palme.
-
Da sprach ich: "Wie, schön ist dieser Baum und [wie] wohlriechend und
lieblich seine
Blätter und [wie] sehr ergötzlich seine
Blüten, für den Anblick! Darauf antwortete
mir Michael, einer von den heiligen und geehrten Engeln, der bei mir
war, ihr
Führer,
25
-
und sagte zu mir: "Henoch, was
fragst du mich und
wunderst dich über den Geruch dieses Baums und suchst die
Wahrheit zu erfahren?"
-
Da antwortete ich, Henoch, ihm, indem ich sagte: "Über
alles möchte ich [etwas] erfahren, ganz besonders aber über diesen Baum.
-
Er antwortete mir, indem er sprach: "Dieser hohe Berg, den du gesehen
hast,
dessen Gipfel dem Throne Gottes gleicht, ist sein Thron, wo der
große heilige,
der Herr der Herrlichkeit, der König der Welt, sitzen wird,
wenn er herabkommt, um die Erde mit Gutem heimzusuchen.
-
Diesen wohlriechenden Baum hat kein
Fleisch die Macht anzurühren, bis zu dem großen
Gericht, an welchem er an allen
Rache nimmt, und die Vollendung für immer statt findet; dann
wird er den Gerechten und Demütigen übergeben werden.
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Seine Frucht wird den Auserwählten
zum Leben [dienen], und er wird zur Speise an den heiligen Ort bei dem
Hause Gottes, des Königs der Ewigkeit, verpflanzt werden.
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Dann werden sie sich
überaus freuen und fröhlich sein und in das Heiligtum
eingehen, indem sein Duft
ihre Gebeine erfüllt. Sie werden ein längeres Leben
auf Erden führen, [als das]
welches deine Väter gelebt hatten, und in ihren Tagen wird
weder Trübsal, noch Leid der Mühe und Tage sie berühren.
-
Da pries ich den Herrn der Herrlichkeit,
den König der Ewigkeit, daß er solches für
die Gerechten Menschen zubereitet,
solches geschaffen und verheißen hat, [es] ihnen zu geben.
26
und 27: Die Reise nach
der Mitte der Erde
26
-
Von hier ging ich nach der Mitte
der Erde und sah einen
gesegneten Ort, wo sich Bäume befanden mit Zweigen, die aus
einem abgehauenen Baume hervortrieben und sproßten.
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Dort schaute ich einen heiligen Berg und
unterhalb des Bergs ein Wasser, das östlich davon in der
Richtung nach Südenfloß.
-
Gegen Osten sah ich einen anderen Berg, höher als diesen, und zwischen
beiden eine tiefe, aber nicht breite Schlucht; auch durch sie
strömte ein Wasser unterhalb des Bergs.
-
Westlich von diesem war ein anderer Berg, niedriger als jener und nicht hoch; zwischen ihnen [war] eine tiefe und
trockene Schlucht und eine andere tiefe und trockene Schlucht [befand
sich] am Ende von den drei Bergen.
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Alle Schluchten sind tief und aus starrem Felsgestein; kein Baum ist in ihnen gepflanzt.
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Ich wunderte mich über die
Felsen, staunte über die Schlucht und verwunderte mich sehr.
27
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Da sagte ich: "Wozu ist dieses
gesegnete Land, das
ganz voll von Bäumen ist, und [wozu ist] diese verfluchte
Schlucht da zwischen?"
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Da antwortete mir Uriel, einer von den heiligen Engeln, der
bei mir war, und sagte zu mir: "Diese verfluchte Schlucht ist
für die bis
in Ewigkeit Verfluchten bestimmt; hier werden versammelt alle die,
welche mit
ihrem Mund unziemliche Reden gegen Gott führen und
über seine Herrlichkeit
frech sprechen. Hier werden sie gesammelt, und hier ist ihrAufenthaltsorts.
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In der letzten Zeit werden sie zum Schauspiel eines gerechten Gerichts
vor den
Gerechten dienen bis in alle Ewigkeit; hier werden die, welche
Erbarmung
fanden, den Herrn der Herrlichkeit, den König der Ewigkeit,preisen.
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In denTagen des Gerichts über sie [die Gottlosen] werden sie [die
Gerechten] ihnpreisen wegen der Barmherzigkeit, die er ihnen erwiesen hat.
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Da pries ich den
Herrn der Herrlichkeit und verkündete seinen Ruhm und stimmte
einen geziemenden
Lobgesang an.
28
- 33: Die Reise nach
Osten
28
-
Von hier ging ich in der Richtung
nach Osten mitten in das
Gebirge der Wüste und ich sah eine Steppe und vereinsamte
Gegend, voll von Bäumen.
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Aus [ihren] Samen [Früchten] rieselte Wasser von oben herab.
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Es erschien wie ein reichlich fließender Wasserstrom, der wie
nach Norden so nach
Westen von allen Seiten her Wasser und Tau heraufführte.
29
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Von dort ging ich an einen anderen
Ort in der Wüste und machte mich auf in der Richtung nach Osten von jenem Gebirge.
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Ich sah Duftbäume duftend von Weihrauch und Myrrhe, und die
Bäume ähnelten
Mandel[bäume]n.
30
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Darnach ging ich weiter nach Osten
zu und sah einen anderen großen Platz und eine Wasserschlucht;
-
auf ihm befand sich auch ein
Baum, der das Aussehen von Würzbäumen hatte ähnlich dem Mastix.
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An den Seiten jener Thäler sah ich den wohlriechenden Zimmtbaum; danach ging
ich weiter nach
Osten.
31
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Und sah andere Berge und auf ihnen
Haine, von Bäumen, aus
denen Nektar floß, den man [auch] Balsam und Galbanum nennt.
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Hinter jenen Bergen sah ich einen anderen Berg im 0sten der Enden der Erde und auf
ihm
befanden sich Aloebäume; alle Bäume waren voll von
Galbanum ähnlichen Mandeln.
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Wenn man jene Frucht verreibt, übertrifft sie [an Duft] alleGerüche.
32
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Nach diesen Wohlgerüchen
sah ich, als ich nach Norden über
die Berge hinblickte, sieben Berge voll von köstlicher Narde,
Mastix, Zimmt und Pfeffer.
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Von da ging ich über die Gipfel aller jener Berge hin, fern nach dem
Osten der Erde und zog weiter über das Erythräische
Meer
und ich entfernte mich weit von diesem und zog über den Zotiel(?).
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Da kam ich in den Garten der Gerechtigkeit und schaute fern von jenen
Bäumen viele und
große Bäume, die dort wuchsen, wohl duftend,
groß, sehr schön und herrlich und
[ich sah] den Baum der Weisheit, von dessen Frucht die Heiligen essen
und großer Weisheit kundig werden.
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Jener Baum gleicht dem Wuchse nach einer Fichte;
sein Laub ähnelt dem [des] Johannisbrotbaum[s] Öl;
seine Frucht ist wie die Weintraube, sehr gut.
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Der Duft jenes Baumes verbreitet sich und dringt weithin.
Da sagte ich: "Wie schön ist dieser Baum, und [wie]
ergötzlich seinAnblick!"
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Da antwortete mir der heilige Engel Raphael, der bei mir war,
und sagte zu mir: "Dies ist der Baum der Weisheit, von dem dein greiser
Vater und deine betagte Mutter, die vor dir waren, gegessen haben; da
erkannten
sie die Weisheit, und ihre Augen wurden aufgetan, und sie erkannten,
daß sie
nackend waren, und wurden aus dem Garten fortgetrieben."
33
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Von da ging ich [weiter] bis an die
Enden der Erde und sah
dort große Tiere, eins vom anderen verschieden; auch
Vögel [sah ich],
verschieden nach Aussehen, Schönheit und Stimme, einen vom
anderen verschieden.
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Östlich von diesen Tieren sah ich die Enden der Erde, worauf der Himmel ruhte und die Thore des Himmels [waren] offen.
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Ich sah, wie die Sterne des
Himmels hervorkommen, zählte die Thore, aus denen sie
hervorkommen, und schrieb
alle ihre Ausgänge auf [und war] von jedem einzelnen [Stern]
besonders, nach
ihrer Zahl, ihren Namen, Verbindungen, Stellungen, Zeiten und Monaten,
so wieder Engel Uriel, der bei mir war, [es] mir zeigte.
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Er zeigte mir alles und
schrieb es auf; auch ihre Namen schrieb er für mich auf,
Ebenso ihre Gesetze
und Verrichtungen.
34
- 35. Die Reise nach
Norden.
34
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Von da ging ich in der Richtung
nach Norden an den Enden
der Erde [hin] und dort sah ich ein großes und herrliches
Wunder an den Enden
der ganzen Erde. Hier sah ich drei offene Himmelsthore am Himmel; durch
jedes
derselben kommen Nordwinde hervor. Wenn sie wehen [, giebt es]
Kälte, Hagel, Reif, Schnee, Tau und Regen.
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Aus dem einen Tore wehen sie zum Guten; wenn
sie aber durch die zwei [anderen] Thore wehen, [geschieht es] mit
Heftigkeit,
und es kommt dann Not über die Erde, wenn sie heftig wehen.
35
Von da ging ich in der Richtung
nach Westen an den Enden
der Erde [hin] und ich sah dort drei offene Tore, so wie ich sie im
Osten sah,
die gleichen Thore und Ausgänge [sah ich].
36:
Die Reise nach Süden.
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Von da ging ich in der Richtung
nach Süden an den Enden
der Erde [hin] und ich sah dort drei offene Himmelstore; daraus kommt
der Südwind hervor, so wie Tau und Regen und Wind.
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Von da ging ich weiter in der
Richtung nach Osten an den Enden der Erde hin und ich sah dort die drei
östlichen Himmelstore geöffnet, und über
ihnen befanden sich kleine Tore.
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Durch jedes jener kleinen Thore gehen die Sterne des Himmels hindurch und wandeln gegen Westen auf dem Wege, der ihnen gezeigt ist.
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Als ich [es] sah,
pries ich [ihn] und zu jeder Zeit preise ich den Herrn der
Herrlichkeit, der
die großen und herrlichen Wunder [werke] geschaffen hat, um
die (Größe seines
Werkes seinen Engeln und den Seelen der Menschen zu zeigen, damit sie
sein Werk
und seine ganze Schöpfung preisen, damit sie das Werk seiner
Macht sehen und
das große Werk seiner Hände preisen und ihn
rühmen bis in Ewigkeit.
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